Bild nicht mehr verfügbar.

Bei der Mitarbeiterbindung ist nicht nur die Höhe des Gehalts ausschlaggebend. Transparenz und Fairness den Kollegen gegenüber sind weitere Faktoren.

Foto: APA/dpa/Wolf

Deutsche Arbeitnehmer legen viel Wert auf einen sicheren Arbeitsplatz. Diese Sicherheit ist das zentrale Motiv bei der Suche nach einem Job, sie rangiert noch vor der Höhe des Gehalts oder der Art der Tätigkeit an erster Stelle. In vielen anderen Ländern verhält es sich umgekehrt, hier regiert das Geld.

29 Prozent überdurchschnittlich Engagierte

Die Deutschen zählen zu den engagiertesten in Europa. 29 Prozent setzen sich in ihrem Job überdurchschnittlich stark ein, wie aus einer am Mittwoch in Frankfurt in Auszügen vorgestellten Studie der Unternehmensberatung Towers Watson hervorgeht. Im europäischen Mittel sind es lediglich 26 Prozent der Arbeitnehmer, weltweit allerdings 35 Prozent. In Deutschland werden 23 Prozent als "engagiert, aber ausgebremst" bezeichnet, 22 Prozent machen "Dienst nach Vorschrift" und 26 Prozent fallen in die Kategorie "Ungenutztes Potenzial". Für die Studie wurden 32.000 Beschäftigte in 28 Ländern befragt.

Gehalt bindet

Einen besonderen Einfluss auf das Engagement haben das Top-Management und die direkten Vorgesetzen sowie eine funktionierende Work-Life-Balance. Top-Treiber bei der Bindung an einen Arbeitgeber ist nach wie vor das Gehalt - in Deutschland ebenso wie in anderen Ländern. Noch vor Kriterien wie Arbeitsklima und Karrierechancen. Dabei sind nicht nur die Höhe des Gehalts ausschlaggebend, sondern auch dessen transparente Kommunikation und eine empfundene Fairness den Kollegen gegenüber.

Chefs haben großen Einfluss aufs Engagement

Der Vergleich von besonders erfolgreichen mit durchschnittlich erfolgreichen Unternehmen zeigt, dass Unternehmensleitung und Führungskräfte einen sehr großen Einfluss auf das Mitarbeiterengagement haben: Nur 11 Prozent der gar nicht engagierten Arbeitnehmer haben Vertrauen in die Arbeit der Führungsriege - bei den nachhaltig Engagierten sind es hingegen fast drei Viertel (73 Prozent). Zudem beurteilt ein Großteil der nachhaltig engagierten Mitarbeiter (75 Prozent) die Arbeit ihres direkten Vorgesetzten als effektiv im Vergleich zu nur 14 Prozent der gar nicht engagierten Mitarbeiter.

Haben Führungskräfte und direkte Vorgesetzte einen starken Einfluss auf die kurzfristige Motivation der Mitarbeiter, kann ein nachhaltiges Engagement besonders durch ein strategisches Management der Themenfelder Stress, Work-Life-Balance und Arbeitsbelastung erreicht werden, heißt es in einer Aussendung zur Studie. (red, derStandard.at, 11.7.2012)