Walter Saabel und Philipp Hochmair in "Der Glanz des Tages" (www.ventofilm.com).

Foto: Ventofilm

Bern - Alain Delon, Charlotte Rampling, Ornella Muti, Harry Belafonte und Krzysztof Zanussi gehören zu den Stargästen, die vom 1. bis 11. August beim Filmfestival im schweizerischen Locarno erwartet werden.  Österreich ist in diesem Jahr ziemlich präsent - mit fünf Filmen, davon zwei im Wettbewerb, und einer Hommage an die Viennale.

Insgesamt 19 Filme kämpfen im Internationalen Wettbewerb um den Goldenen Leoparden, erläuterte der künstlerische Direktor Olivier Pere am Mittwoch bei der Pressekonferenz, 13 davon feiern in Locarno ihre Weltpremiere. Erstmals wird etwa "Der Glanz des Tages" von Tizza Covi und Rainer Frimmel zu sehen sein, einer von zwei österreichischen Beiträgen. Auch "Museum Hours" des Amerikaners Jem Cohen, der in Zusammenarbeit mit der Viennale produziert wurde, hat Chancen auf den Hauptpreis.

"Histoire(s) du cinema"

In der Nebenschiene "Semaine de la Critique"  ist Fritz Ofner, nach der "Evolution der Gewalt" im Vorjahr, auch heuer mit seiner neuen Doku "Libya Hurra" zu Gast.  Im Rahmen der neuen Programmschiene "Histoire(s) du cinema" werden restaurierte Klassiker und Dokumentarfilme über das Filmschaffen gezeigt werden. Eine dieser Dokus ist der österreichische Film "Kern" von Veronika Franz und Severin Fiala über den Schauspieler und Regisseur Peter Kern. Die große Klassiker-Retrospektive ist dieses Jahr Otto Preminger (1905-1986) gewidmet, der seinen ersten Film "Die große Liebe" 1931 noch in Österreich produziert hat.

Die Viennale wird anlässlich des 50. Jubiläums  mit einer eigenen Hommage gewürdigt. Gezeigt werden etwa unter dem Titel "20 Little Films" die Trailer des Festivals, die seit 1995 von Leuten wie David Lynch oder Jean-Luc Godard erstellt wurden. Aber auch die neue zweiminütige Produktion "Enjoy Yourself" des Argentiniers Gaston Solnicki wird unter dem Label zu sehen sein.

Programm-Expansion

Mit fast 300 Filmen stehen bei der 65. Ausgabe des Festivals unter Präsident Marco Solari etwas mehr Beiträge auf dem Programm als letztes Jahr. Das ist laut Pere vor allem den zahlreichen Hommagen zu verdanken. Mit ihnen werden zum einen Preisträger geehrt: Alain Delon etwa, der den Life Achievement Award erhält, sowie die Produzenten Johnnie To und Peter-Christian Fueter, die Karriere-Leoparden abholen dürfen. Dazu kommen viele weitere Hommagen, unter anderem für Dino Risi, Ornella Muti, Ben Wheatley, Robert Aldrich und Krzystof Zanussi.

Auf der riesigen Open-Air-Leinwand der Piazza Grande vor jeweils rund 8.000 Besuchern sind u.a. "Magic Mike" von Steven Soderbergh mit Channing Tatum und Matthew McConaughey, "Bachelorette" von Leslye Headland mit Kirsten Dunst, "No" von Pablo Larraín mit Gael Garcia Bernal und "Ruby Sparks" von Jonathan Dayton und Valerie Faris mit Antonio Banderas und Annette Bening angesetzt.  Eröffnet wird  auf der Piazza mit dem Krimi "The Sweeney" von Nick Love.  (APA, 11.7.2012)