New York - Nach dem Vormarsch der Rebellen im Kongo haben die Vereinten Nationen vor einer Eskalation der Situation in dem afrikanischen Land gewarnt. Neben der kongolesischen Armee habe auch die Blauhelmmission Monusco begonnen, Einheiten in die Provinzhauptstadt Goma zu verlegen, sagte Missionschef Roger Meece am Dienstag in einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. UN-Experten zufolge wird die M23 genannte Rebellengruppe offenbar von Ruanda materiell und personell unterstützt.

Meece sagte, dass die M23 - benannt nach dem 23. März 2009, als eigentlich ein Friedensabkommen ausgehandelt wurde - von dem desertierten kongolesischen General Bosco Ntaganda angeführt würden. Der 39-Jährige, der sich selbst "Der Terminator" nennt, wird vom Internationalen Strafgerichtshof wegen Kriegsverbrechen gesucht. Die Rebellen haben in letzter Zeit vor allem im Osten Kongos Geländegewinne erzielt. Meece sagte, die UN-Mission wolle Zivilisten schützen. Dazu forderte er politischen Druck auf die politischen Akteure im Kongo und in Ruanda.

Deutschlands stellvertretender UN-Botschafter Miguel Berger forderte beide Länder zu sofortigen Gesprächen auf. Jetzt brauche es angesichts der Berichte über eine Unterstützung aus Ruanda vertrauensbildende Maßnahmen, sagte er Teilnehmern zufolge in der geschlossenen Sitzung. Zuerst komme es auf den Schutz der Zivilisten an. Letztlich müsse das Ziel aber ein Ende der Rebellenbewegung M23 und eine Auslieferung von Bosco Ntaganda an den Internationalen Strafgerichtshof sein. (APA, 11.7.2012)