Gleich zwei Emittenten greifen dieser Tage das Prinzip einer Aktienanleihe Protect auf, um es auf den Deutschen Leitindex zu übertragen. Investoren erhalten dabei eine jährliche feste Kuponzahlung, die von der Entwicklung des Aktienbarometers unabhängig ist. Dieses darf jedoch während der gesamten, fünfjährigen Laufzeit eine bestimmte, reichlich niedrig angesiedelte Barriere nicht unterschreiten, damit der eingesetzte Nominalbetrag vollständig zur Rückzahlung kommt. Andernfalls erleiden Anleger - exklusive Zinsen - einen Verlust analog einem Direktinvestment. Die Produkte mit der im derzeitigen Marktumfeld erstaunlich langen Laufzeit richten sich an Anleger, die regelmäßige Kuponeinkünfte präferieren und von einer Seitwärtsbewegung des DAX ausgehen. 

Rückzahlung gekoppelt an Index

Für die 4,6 Prozent DAX-Bonus & Sicherheit Anleihe (ISIN: AT0000A0VPK3) aus dem Hause RCB definiert der Schlusspreis des DAX vom 23.07.12 als den Startwert der Anleihe - auf aktuellem Handelsniveau kann er mit 6.500 Punkten veranschlagt werden. Die Barriere wird auf 34 Prozent des Startwertes festgelegt. Dieser 66-prozentige Sicherheitspuffer entspricht 2.210 Punkten im Index. Die Anleihe zahlt einen jährlichen Kupon in Höhe von 4,6 Prozent aus. Inkludiert man den Ausgabeaufschlag von 2 Prozent in die Renditeberechnung, so ergibt sich eine Maximalrendite von 4,15 Prozent p.a. für den Fall, dass die Barriere niemals berührt wird. 

Die 3,85 Prozent Deutschland Anleihe (ISIN: DE000BLB2E35) der Bayerischen Landesbank zieht den DAX-Schlusspreis vom 01.08.12 als Startwert heran und markiert die Barriere bei 32 Prozent dieser Referenz. Auf aktuellem Handelsniveau entspricht dies 2.080 Punkten bzw. einem Sicherheitsabstand von 68 Prozent. Bei einem Ausgabeaufschlag von 0,5 Prozent und unter der Bedingung der Unverletztheit der Barriere liegt die Maximalrendite des Papiers bei 3,74 Prozent p.a. 

ZertifikateReport-Fazit: Der Tiefststand des DAX innerhalb der letzten zehn Jahre wurde im März 2003 mit 2.188 Punkten erreicht, in den letzten fünf Jahren lag er bei 3.588 Punkten (Einbruch im März 2009). Die Sicherheitspuffer beider Produkte erscheinen daher komfortabel. Die Anleihepreise reagieren nicht so sehr auf Veränderungen des DAX, als vielmehr auf solche der Volatilität und des Zinsniveaus.