Der EU-USA-Gipfel sollte nach Ansicht von Beobachtern dazu dienen, die Spannungen zwischen Washington und zahlreichen EU-Ländern im Gefolge des Irak-Kriegs wieder abzubauen. Angesichts neuer Konfliktthemen wie der Streit um die gentechnisch veränderten Lebensmittel, deren Einfuhr in die EU die USA mit einem WTO-Verfahren durchsetzen wollen, wird diesen Bemühungen nur teilweise Erfolg versprochen.
"Lasst uns ein wenig Gen-Food speisen"
US-Präsident George W. Bush hat die Europäer beim Gipfeltreffen am Mittwoch in Washington erneut aufgefordert, ihren Widerstand gegen genetisch manipulierte Nahrungsmittel aufzugeben und ihre Märkte zu öffnen. Genetisch veränderte Nahrung sei "sicher und gesund", sagte Bush nach Angaben seines Sprechers Ari Fleischer. Scherzhaft habe Bush seine Gäste, darunter EU-Ratspräsident Costas Simitis und Kommissionspräsident Romano Prodi, vor dem gemeinsamen Mittagessen aufgefordert: "Lasst uns nun zum Mittagessen ein wenig Gen-Food speisen".
Fleischer bezeichnete es als ein gutes Zeichen, dass die EU den Import vom genetisch modifizierten Soja erlaube. Das zeige, dass es keine eindeutige Opposition gegen Gen-Food gebe, sagte Fleischer. Er wertete dies als Indiz dafür, dass die Europäer bereit seien, die Sorgen des Präsidenten ernst zu nehmen.