München  - Das Flüchtlingsdrama "La Pirogue" des senegalesischen Regisseurs Moussa Toure ist auf dem Filmfest München als bester internationaler Film geehrt worden.

Toure habe aus einem hochaktuellen Thema ein packendes menschliches Drama geschaffen, begründete die Jury ihre Entscheidung bei der Verleihung des mit 30.000 Euro dotierten Arri-Preises am Samstag. Der Streifen erzählt von einem Mann aus der Nähe von Dakar, der mit seinem Fischerboot Flüchtlinge übers Meer nach Europa bringen will. Doch die Reise wird gefährlich.

Die argentinisch-schweizerische Produktion "Abrir Puertas y ventanas" von Milagros Mumenthaler ist auf dem Filmfest München als bester internationaler Nachwuchsfilm geehrt worden. Der mit 12.000 Euro dotierte CineVision Award wurde am Freitag im bayerischen Landtag verliehen. Der Film erzählt von drei jungen Frauen, die nach dem Tod ihrer Großmutter allein in einem Haus in Buenos Aires leben. Eines Tages ist die jüngste Schwester verschwunden - mit einem Mann.

Mumenthaler spreche in ihrem Film große Themen wie Übergang und Veränderung, Sehnsucht und Brüchigkeit des Lebens an, heißt es in der Jurybegründung. Dies gelinge der Regisseurin mit Leichtigkeit, Eleganz und Spannung. Der Film hatte bereits beim Filmfestival in Locarno den Goldenen Leoparden gewonnen.

Für das Filmfest München sind im ersten Jahr von Leiterin Diana Iljine knapp 70.000 Eintrittskarten verkauft worden - fast so viele wie im vergangenen Jahr trotz weniger Filmen und etwas weniger Vorstellungen. Bis Samstag waren rund 180 Werke aus aller Welt zu sehen. (APA, 8.7.2012)