Buenos Aires/Wien - Die argentinische Regierung hat Ende der vergangenen Woche weitere Maßnahmen gegen die Kapitalflucht ergriffen. Die argentinische Zentralbank hat offiziell die "Suspendierung" von bestimmten Währungstäuschen aus dem argentinischen Peso in den Dollar bekannt gegeben und damit eine vor bereits seit drei Wochen verhängte Maßnahme des Finanzministeriums offiziell gemacht. Dies geht aus den Zeitungen des südamerikanischen Landes am Wochenende hervor. Der Devisenwechsel aus touristischen Motiven ist noch erlaubt.

Die argentinische Zentralbankchefin Mereces Marco del Pont, versicherte gegenüber der Zeitung "Tiempo Argentino", dass das Land zwar noch ausreichend Devisen habe "um das Funktionieren der Wirtschaft zu garantieren", "aber nicht mehr genug, um die Abwanderung von Spargeldern in die Dollarwährung abzudecken". Es handle sich um eine "Flucht von Devisen aus der Sphäre der Produktion und der Beschäftigung". Es habe dazu nur die beiden Alternativen einer Abwertung des Peso oder eine kurzfristige Verschuldung gegeben.

Schon Ende vergangenen Jahres hatte Argentinien mit Maßnahmen gegen den Ankauf von US-Dollars begonnen. Auf dem Schwarzmarkt war der Dollar zuletzt 5,46 Pesos wert, der offizielle Kurs beläuft sich auf 4,54 Dollar. In der letzten Juni-Woche haben die Argentinier trotz bereits bestehender Beschränkungen 164 Millionen Dollar von den Banken abgezogen, berichtete die argentinische Tageszeitung "Clarin". (APA, 8.7.2012)