London - Im Zuge der Anti-Terror-Ermittlungen vor Beginn der Olympischen Sommerspiele ist in London eine weitere Festnahme erfolgt. Die britische Polizei nahm nach eigenen Angaben am Samstag eine 22-jährige Frau in Gewahrsam, die verdächtig sei, "Terrorakte verübt, vorbereitet oder dazu angestiftet" zu haben. Die Verdächtige wurde demnach am Morgen in Hackney festgenommen, einer Wohngegend im Nordosten der britischen Hauptstadt.

Bereits am Donnerstag hatte die Polizei fünf Männer und eine Frau in London wegen Terrorverdachts festgenommen. Die Polizei hob jedoch hervor, dass es keinen Zusammenhang mit den Olympischen Spielen gebe. Medienberichten zufolge geht es bei den Ermittlungen um mögliche Anschlagspläne islamistischer Extremisten in Großbritannien. Die Verdächtigen waren am Samstag weiter in Untersuchungshaft und können zunächst bis kommenden Donnerstag festgehalten werden.

Im Laufe der vergangenen Woche waren in der Region West Midlands zudem sieben weitere Terrorverdächtige festgenommen worden, wie die Polizei am gestrigen Freitag bekanntgab. Ein Zusammenhang zu den Festnahmen in London bestand nach offiziellen Angaben jedoch nicht.

Aufgrund der sportlichen Großveranstaltung sind die Sicherheitskräfte in erhöhter Alarmbereitschaft. Die Terrorwarnstufe bleibt unverändert auf der 3. Stufe, was bedeutet, dass die Gefahr als "beträchtlich" und ein Terroranschlag als "stark wahrscheinlich" eingeschätzt werden. Die britische Polizei hatte im Zuge größer angelegter Anti-Terror-Maßnahmen in der jüngsten Vergangenheit bei mehreren Einsätzen Terrorverdächtige festgenommen. Viele wurden nach eingehenden Ermittlungen wieder auf freien Fuß gesetzt. Die britische Anti-Terror-Gesetzgebung erlaubt das Eingreifen der Polizei in sehr frühem Stadium.

Im Juli 2005, einen Tag nach Bekanntgabe der Vergabe der Spiele an London, wurden in der britischen Hauptstadt bei Selbstmordanschlägen auf U-Bahnen und einen Bus 52 Menschen getötet. (APA, 7.7.2012)