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Foto: APA/Neumayr
Wien - Im Vorfeld des EU-Beitritts Ungarns am 1. Mai 2004 ist Wirtschaftsminister István Csillag bemüht, statt Firmen, die nur billige Arbeitskräfte suchen, Forschungszentren ins Land zu holen. Dafür soll auch die ungarische Infrastruktur ausgebaut werden, vor allem das Autobahnnetz. Bis 2006 soll sich die Länge der Autobahnen verdoppeln.

Csillag geht jedoch davon aus, dass sich in Ungarn künftig auch mehr ausländische Klein- und Mittelbetriebe engagieren werden. Dies führte er auf Anfrage des Standard am Rande einer Veranstaltung der Wirtschaftskammer Österreich zum Thema "Ungarn und die EU-Erweiterung" am Dienstag aus.

Der Minister rechnet damit, dass diese Verlagerung hin zu kleineren Neueinsteigern zu einem Rückgang der Investitionen führen wird. Er will deshalb den Klein- und Mittelbetrieben künftig noch mehr Augenmerk schenken, weil diese auch viel stärker von langwierigen bürokratischen Prozessen betroffen sind.

Hoffnungsträger industrielle Landwirtschaft

Als Hoffnungsträger für die ungarische Wirtschaft bezeichnete Csillag vor allem "die industrielle Landwirtschaft". Große Produzenten landwirtschaftlicher Produkte würden in Ungarn ein hochspezialisiertes und gut ausgebildetes Personal vorfinden: "An den Universitäten werden ständig neue Technologien entwickelt, an denen das Ausland zunehmend Interesse zeigt", konkretisiert der Minister.

Mit Österreich erhofft sich Csillag vor allem eine verstärkte Zusammenarbeit in der Tourismusbranche. Vor allem die Reisebüros beider Länder sollen in Zukunft enger kooperieren.

Auf die Wechselkursschwankungen des Forint in den letzten Wochen angesprochen, meinte der Minister, dass die ungarische Regierung alles daran setzen werde, dass sich der Kurs stabilisiert. Csillag: " Dabei wird es wichtig sein, unsere Antiinflationspolitik nicht aufzugeben." (András Szigetvari, DER STANDARD Printausgabe, 25.6.2003)