Immer mehr Behörden steigen auf das Computer- Betriebssystem Linux um. Ein Jahr nach Abschluss des Kooperationsabkommens zwischen dem Bundesinnenministerium und IBM zur Förderung von frei zugänglicher Software in der Verwaltung wollen mehr als 500 Behörden aus Bund, Ländern und Gemeinden den Rahmenvertrag unterzeichnen.

Diese Bilanz zog Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) am Montag in Berlin gemeinsam mit dem IBM-Aufsichtsratsvorsitzenden Erwin Staudt. Bislang dominiert in den Behörden das Betriebssystem von Microsoft.

Auch mit Microsoft arbeite man gut zusammen

Das freie Betriebssystem Linux ist das bekannteste Beispiel für so genannte Open Source-Software. Open Source (offene Quelle) bedeutet, dass der Kern des Programms frei und kostenlos verfügbar ist. Dadurch können Programmierer weltweit gemeinsam an einer Software arbeiten und sie verbessern. Hersteller wie Microsoft verbieten dagegen den öffentlichen Zugriff auf den Quellcode ihrer Software.

Schily und Staudt würdigten den günstige Konditionen bietenden Rahmenvertrag als Meilenstein. Auch große Institutionen wie die Bayerische Vermessungsverwaltung mit ihren 79 Ämtern oder die Stadt München mit 14 000 Arbeitsplätzen setzten auf Linux, ebenso das Kartellamt, die Monopolkommission und der Bundesbeauftragte für den Datenschutz. Als erste Stadt in Europa hatte Schwäbisch Hall umgestellt. Mit der Förderung von Open-Source-Software solle keine Entscheidung für das eine oder andere System erzwungen werden, betonte Schily. Auch mit Microsoft arbeite man gut zusammen. (APA/dpa)