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Barbet Schroeders Debütfilm "More" von 1969, ein Kultklassiker mit Musik von Pink Floyd.

Foto: Archiv

Das 50-Jahr-Jubiläum des größten heimischen Filmfestivals wird in mehreren Etappen mit Attraktionen und Kinkerlitzchen wie einer Sonderbriefmarke gefeiert. Ein Teil davon ist auch das gemeinsam mit dem Filmarchiv organisierte Sommerkino Kino wie noch nie / Viennale wie noch nie, das im Augartenspitz in Wien stattfindet: eine historische Revue aus 50 Filmen, die chronologisch die Ausrichtung des Festivals absteckt, das sich im Lauf der Zeit mehrmals neu positioniert hat.

Man kann die Schau als eine Anordnung der Vielheiten, der Politik des Festivals verstehen: So finden sich Filme von Nouvelle-Vague-Regisseuren wie Eric Rohmer, Claude Chabrol, Jean-Luc Godard, von Eigenbrötlern wie Derek Jarman, Maurice Pialat, Straub/ Huillet oder von neueren bedeutenden Weltkino-Autoren wie Lisandro Alonso, Miguel Gomes oder Cristi Puiu, die das Renommee der Viennale mitbegründet haben.

Dazwischen: Evergreens von Regisseuren von Jacques Tati über John Cassavetes bis Aki Kaurismäki, insgesamt also ein variantenreiches Programm, das vom Einheitsbrei vieler Sommerkinos weit entfernt ist. Einige Regisseurinnen mehr hätten es aber durchaus sein dürfen ... (kam, DER STANDARD, 5.7.2012)