Wien - Die Bildungsreform, seit Jahren ein ungelöstes Problem zwischen Bund und Ländern, werde nicht an der Frage der Zuständigkeit für die Lehrer scheitern. Das betonte der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz anlässlich seines jährlichen Wien-Besuchs. Die Länder wünschen sich zwar mehr Verantwortung und wollen den operativen Bereich in der Schulverwaltung übernehmen, das heiße aber nicht, dass man die Bundes- zu Landeslehrern machen müsse, betonte er.

Bis Jahresende will Pühringer gemeinsam mit dem burgenländischen LH Hans Niessl (SPÖ), Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) und Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Vorschläge für eine "größere Reform" unterbreiten. Es gebe viele Punkte, wo Einigkeit herrsche. Man dürfe den Bereich der Bildung aber nicht mit jenem der Schulverwaltung gleichsetzen, so der LH.

Medizin-Uni

Ein dringendes Anliegen ist dem Landeschef die Einrichtung einer Medizinischen Fakultät an der Uni Linz. "Das ist nicht die Spielerei eines größenwahnsinnigen Landeshauptmanns", versicherte Pühringer, sondern sei aufgrund des Ärztemangels notwendig. Bereits jetzt seien 60 Stellen in oö. Spitälern unbesetzt und in den kommenden Jahren werde eine Pensionierungswelle erwartet. "Es gibt keine Alternative dazu", sagte der Landeshauptmann, der einen Start des Studiums in Linz bereits im Studienjahr 2013/2014 begrüßen würde. (APA, 4.7.2012)