Wien - Der Euro hat am späten Donnerstagnachmittag im europäischen Devisenhandel gegen den US-Dollar deutlich an Terrain gegenüber dem heutigen Richtkurs der Europäischen Zentralbank (EZB) eingebüßt. Zu den übrigen Leitwährungen blieben die Veränderungen gering.

Im Anschluss an die Leitzinssenkung auf einen historischen Tiefstand von 0,75 Prozent rutschte die Gemeinschaftswährung am Nachmittag von über 1,25 Dollar auf knapp unter 1,24 Dollar ab. Im Tagestief erreichte der Euro einen Stand von 1,2363 Dollar, derzeit tendiert er aber wieder etwas höher bei 1,2390 Dollar.

Die EZB-Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte war bereits erwartet worden, hieß es am Markt. Eingetrübt wurde die Stimmung allerdings durch Gewinnmitnahmen und die Aussagen des EZB-Chefs Mario Draghi bei der anschließenden Pressekonferenz. Draghi begründete den Zinsschritt unter anderem mit der anhaltend schwachen konjunkturellen Verfassung einiger Euro-Länder.

Zuvor hatte am Donnerstag die chinesische Notenbank ihren Leitzins erneut überraschend gesenkt. Die Bank of England beließ ihren Zinssatz indessen unverändert bei 0,5 Prozent, kündigte aber die Aufstockung ihres Anleihen-Ankaufprogramms an. (APA, 5.7.2012)