Die Deutsche Telekom macht beim Ausbau ihres LTE-Mobilfunknetzes Tempo: Ab sofort ist der neue Datenturbo in 50 Städten verfügbar. Dazu zählten unter anderem Berlin, Bremen, Bochum und Stuttgart, teilte der Konzern am Dienstag mit. In den nächsten sechs Monaten sollten weitere 50 Städte hinzukommen. Telekom-Kunden können über LTE wesentlich schneller Dateien herunterladen oder HD-Videos schauen. In das neue Netz, das Übertragungsgeschwindigkeiten von 100 MBit/s schafft, können sich vorerst nur Laptop-Besitzer einklinken. LTE-fähige Mobiltelefone haben die Bonner noch nicht im Angebot. Derzeit teste der Konzern die Geräte ausführlich, sagte ein Telekom-Sprecher. Noch dieses Jahr solle aber zumindest ein LTE-Handy in die Telekom-Läden kommen. Wie teuer der LTE-Ausbau ist, wollte die Telekom nicht verraten. Pro Jahr investiert der Dax-Konzern etwa drei Milliarden Euro in sein Mobilfunk- und Festnetz.

Aufbau LTE

Die Telekom ist mit ihrer Ausbauoffensive aber nicht allein. Der große Konkurrent Vodafone deckt nach eigenen Angaben mittlerweile 45 Prozent des Landes ab - das sind 14,5 Millionen Haushalte. Bis 2015 soll das gesamte Netz umgerüstet werden. Ins Rennen eingestiegen ist auch Deutschlands kleinster Mobilfunker o2. Die Telefonica -Tochter will bis Jahresende neun deutsche Ballungsräume mit LTE erschließen - den Anfang machen Dresden und Nürnberg. E-Plus hat noch keine Pläne für einen LTE-Start.

Vor dem Ausbau mussten sich die Konzerne noch die entsprechenden Frequenzen sichern. Die versteigerte der Bund vor zwei Jahren und nahm damit von der Telekom, Vodafone und o2 jeweils mehr als eine Milliarde Euro ein. Auflage war, dass die Mobilfunker mit einem Teil der neuen Frequenzen zunächst abgelegene Gebiete ohne schnelle Internet-Anschlüsse per Funk an die Datenautobahn anschließen. (Reuters, 03.07. 2012)