Wien - Die Signa Holding des Tiroler Immobilieninvestors Rene Benko, die im Vorjahr für die deutsche Warenhaustochter Kaufhof des Metrokonzerns mitbot, will nun einen deutschen Immobilienfonds mit einem Volumen von 300 Millionen Euro auflegen. In den Fonds, der im August starten soll, investierten hauptsächlich Pensionsfonds und Versicherungen, berichtete die Nachrichtenagentur "Bloomberg" am Dienstag unter Berufung auf den Chefinvestor und Co-Geschäftsführer der Signa Holding in Wien, Michael Morgenroth.

Bestimmungen der EU und der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) würden Immobilienengagements von Versicherungsunternehmen verteuern und die Finanzierung für Käufer erschweren. Der neue Signa-Fonds wolle davon profitieren, so Morgenroth. "Der Bedarf ist auf beiden Seiten da - auf der Investorenseite ebenso wie auf der Kreditnehmerseite."

Umtriebige Signa

Derzeit verwalte die Signa in Europa Immobilien im Wert von vier Milliarden Euro - eine Milliarde Euro davon entfalle auf Deutschland, so der Signa-Holding-Geschäftsführer. Dem österreichischen Unternehmen, hinter dem neben Benko auch der griechische Reeder und Milliardär George Economou steht, gehört unter anderem die Zentrale der Deutschen Börse in Frankfurt.

Heuer will Signa ihr Investitionsvolumen in Deutschland laut Morgenroth aufstocken und um 200 Millionen Euro Gewerbeimmobilien kaufen. Das Unternehmen besitzt bereits Shopping-Center in Düsseldorf und Wien und wäre auch am Berliner KaDeWe ("Kaufhaus des Westens") interessiert, wenn es zum Verkauf stünde. Das KaDeWe ist laut Eigenangaben das zweitgrößte Kaufhaus Europas. (APA, 3.7.2012)