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Die Blackbox sollte nach Ankunft der Costa Concordia im Hafen Savona repariert werden. Dazu kam es aber nicht, weil der Luxusliner vor der Insel Giglio auf einen Felsen auflief.

Foto: REUTERS/Max Rossi

Rom - Schon vier Tage vor der Havarie des italienischen Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia vor der Küste der toskanischen Insel Giglio war es zu einer Panne im Kontrollsystem des Luxusliners gekommen. Dies geht aus Gutachten der von den italienischen Staatsanwälten eingesetzten Experten hervor, die die Ursachen des Unglücks mit 32 Todesopfern ermitteln sollen, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" am Dienstag.

Laut des Berichts war es am 9. Jänner zu Problemen mit der Blackbox der Costa Concordia gekommen. Daher konnte nicht genau rekonstruiert werden, was nach der Havarie vor der Insel Giglio geschah, hieß es.

Laut den Ermittlern waren die Probleme mit der Blackbox am 10. Jänner gemeldet worden. Die Gesellschaft, die mit der Instandhaltung der Kontrollsysteme beauftragt war, wollte am 14. Jänner nach der Ankunft des Schiffes in dem Hafen der ligurischen Stadt Savona die Blackbox reparieren. Dazu kam es nicht, da die Costa Concordia einen Felsen vor der Insel Giglio rammte.

Seekarten ohne Felsen

Aus den Gutachten der Experten geht hervor, dass sich an Bord der Costa Concordia Seekarten befanden, in denen die Felsen, auf die das Kreuzfahrtschiff mit 4.200 Menschen an Bord - darunter auch 77 Österreicher - auflief, nicht eingezeichnet waren. Dies wird jedoch von Costa Crociere, Betreiber des verunglückten Schiffes, bestritten.

Der Kapitän des Schiffes Francesco Schettino steht seit dem Unglück unter Hausarrest. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem mehrfache fahrlässige Tötung und das Verlassen des Schiffes während der nächtlichen Evakuierung vor. (APA, 3.7.2012)