"Ashes to Ashleys" titelt das englische Boulevardblatt "The Sun" in Anlehung an die liturgische Formel als Teil der Beerdigungszeremonie (Ashes to ashes, dust to dust) am Tag nach dem Scheitern der Three Lions im Elfmeterschießen des Viertelfinalspiels gegen Italien. Goalie Buffon parierte Englands letzten Schussversuch von Ashley Cole.

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Als Nachschlag wird zum Start des Tennis-Rasenturniers in Wimbledon süffisant nachgereicht: "Anyone for Tennis?"

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"Penalties (again). Ordinary team fails", kommentiert die Qualitätszeitung "The Times" die englische Tragödie trocken.

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"Spot-kick obsession weighing England down" - "The Telegraph" ortet eine regelrechte Elfmeter-Besessenheit, die England schwer belastet.

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"Tears on my Pirlo as Three Lions lose another shootout" - Laut der englische Tageszeitung "Mirror" wurden keine Tränen auf dem Polster vergossen, sondern auf Italiens Teamspieler Pirlo.

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Gerrard: "Wieder draußen im Elfmeterschießen ..." - Hodgson: "Es ist ein Fluch", schreibt die italienische Sportzeitung "Gazzetta dello Sport".

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"Italien im Elferschießen, ein Akt der Gerechtigkeit", titelt die italienische Zeitung "La Repubblica".

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"Italien, jetzt rechnen wir ab!" - Und die deutsche "Bild"-Zeitung lässt nach vorne blicken und ist bereits voll auf das Duell mit Angstgegner Italien fokussiert. 

Internationale Pressestimmen:

  • ITALIEN:

"La Gazzetta dello Sport": "Italia go! Und weiter geht's - jetzt kommt Deutschland. Die schönste italienische Nationalelf seit der WM in Deutschland zieht ins EM-Halbfinale ein. Italien siegt mit Herz, Kampf und Klasse."

"Corriere dello Sport": "Italien wie von einem anderen Planeten. Gewaltig! Ein großartiges Italien dominiert England. Im ganzen Land explodiert die Begeisterung. Jetzt kommt Deutschland!"

"Tuttosport": "Die Löwen sind wir! Italian Job - was für eine Delikatesse!"

"La Stampa": "Oh yes. Ein Elfmeter, der Italien gut tut. Es war eine Partie gegen jede Tradition, die Azzurri machen das Spiel, die Engländer den Catenaccio. Dann Buffons Parade beim entscheidenden Elfmeter und die Coolness Diamantis."

"La Repubblica": "Die Azzurri beherrschen die Engländer, jetzt das Halbfinale gegen die Deutschen. Das war eine große Partie, die man auch vorher unter Dach und Fach hätte bringen können. Bravo Buffon, bravo Diamanti."

"Corriere della Sera": "Vielleicht haben wir die Engländer noch nie so beherrscht. Draußen ist damit Cameron, jetzt ist Merkel an der Reihe, Italien ist in der Schlacht um Europa bestens aufgestellt."

"Leggo": "Frau Merkel, wir kommen."

  • ENGLAND:

"Daily Mirror": "Es war die selbe unvermeidbare, alte Geschichte. Oh nein, nicht schon wieder - wir sind verflucht."

"Daily Mail": "Immer endet es im Elfmeterschießen, immer endet es in Tränen."

"The Sun": "Lasst uns Tennis schauen. Ein sehr tapferer Versuch, aber niemand kann bestreiten, dass am Ende das richtige Team gewonnen hat."

"Independent": "Weit entfernt von der Mannschaft, die in Südafrika so desolat rausflog, verlassen Hodgsons Männer die Euro 2012 mit Würde und nicht ohne Hoffnung."

"Daily Telegraph": "Englands Euro-Traum erschüttert. Nicht schon wieder - der Elfmeterfluch kehrt zurück. Beim Spiel mit dem Teufel wird die Schwäche gnadenlos aufgedeckt."

"The Times": "Hodgsons Männer nehmen die ihnen bekannte Ausgangstür."

"The Guardian": "Ein Mangel an Raffinesse bedeutet, dass der Unglücksbote weiter die Nationalmannschaft verfolgt. Hodgsons natürliche Bescheidenheit und zurückhaltender Ansatz haben eine Nation beeindruckt, die genug hat von Egos mit Übergröße."

  • DEUTSCHLAND:

"Express": "Wie immer: England versagt vom Punkt. Italien steht verdient im Halbfinale und ist unser Gegner. Italien ist jetzt fällig: Wollen wir wetten? Nach Skandalen ist Italien am gefährlichsten, doch jetzt reicht's."

"Süddeutsche Zeitung": "Das unvermeidliche Drama. Italien ist der deutsche Halbfinalgegner - weil England nicht mehr gelingt, als sich in ein Elfmeterschießen zu retten, das traditionell verloren geht."

"BILD (online)": "Italien, jetzt rechnen wir ab. Jogis Jungs können Revanche für unser WM-Aus 2006 nehmen. Die packen wir. Italien zittert sich im Elfmeterschießen 4:2 gegen England ins Halbfinale."

  • SPANIEN:

"As": "England hat erneut mit Feuer gespielt, aber diesmal hat es sich verbrannt. Der wahre Sieger der Partie war Deutschland, das zwei Ruhetage mehr und eine Verlängerung weniger hat."

"Marca": "Diamantis entscheidender Strafstoß beim Elfmeterschießen bedeutete das Aus für ein farbloses England, das durch die eigene Philosophie eines ängstlichen Hodgson verurteilt war."

"El Pais": "Die Azzurri holten sich den Sieg, weil der großartige Pirlo spielte, ein außergewöhnlicher Fußballer und entscheidende Figur bei den Italienern."

"El Mundo": "Das Glück hat Italien oft unverdient gelacht. Das Elfmeter-Roulette wurde diesmal Pirlo und Buffon gerecht. Italien hatte während des zwei Stunden dauernden Spektakels den Einzug ins Halbfinale verdient."

  • PORTUGAL:

"Publico": "Die Elfmeter wurden für England erneut zum Alptraum."

"A Bola": "Die Lotterie bringt Italien ins Halbfinale. Der italienische Triumph war verdient, hochverdient, obwohl er sehr spät zustande kam. Und nun muss sich Deutschland mächtig in Acht nehmen."

  • POLEN:

"Gazeta Wyborcza": "120 Minuten lang schossen die Italiener auf das englische Tor, aber erst das Elfmeterschießen brachte ihnen den Sieg. Elfmeter werden wohl immer der Fluch Englands sein."

"Rzeczpospolita": "Klassische Star Wars. Spanien spielt gegen Portugal, Deutschland gegen Italien. Vor uns liegen schöne Erlebnisse der Fußballkultur."

  • SCHWEDEN:

"Svenska Dagbladet": "Vier Halbfinalisten, die es extrem verdient haben, sind noch übrig. Deutschland hat den Spaß, Portugal den Star, Spanien hat das Spiel und Italien das Genie. Das Drehbuch sagt: Spanien und Deutschland werden sich im Finale treffen." (APA/red, derStandard.at, 25.6.2012)

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