Bild nicht mehr verfügbar.

Die kapitolinische Wölfin ist jünger als bisher angenommen.

Foto: AP/Lepri

Rom - Die Bronzefigur zum Gründungsmythos Roms stammt höchstwahrscheinlich nicht aus der Antike, sondern aus dem Mittelalter. Mit Hilfe von Radiokarbon-Untersuchungen ermittelten Forscher der italienischen Universität von Salento, dass die Romulus und Remus säugende Kapitolinische Wölfin etwa im 12. Jahrhundert entstanden ist, wie die Zeitung "Corriere della Sera" berichtete.

Bisher war angenommen worden, dass es sich um ein Werk der etruskischen Kunst aus dem fünften Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung handelt. Allerdings gibt es bereits seit längerem Zweifel an dieser Datierung.

Endgültige Datierung vielleicht nie möglich

Die Statue zeigt Romulus und Remus, die Gründer von Rom im Jahr 753 vor unserer Zeitrechnung, wie sie von einer Wölfin gesäugt werden. Die jüngste Studie habe wesentlich mehr Klarheit in die Entstehungsgeschichte gebracht, sagte der Leiter der Kulturaufsicht von Rom, Umberto Broccoli. Allerdings gebe es möglicherweise nie eine endgültige Antwort.

Die Forscher in Salento vermuten, dass es sich um die mittelalterliche Kopie eines etruskischen Werks handelt. Die Theorie einer antiken Herkunft geht auf den deutschen Kunsthistoriker Johann Joachim Winckelmann zurück, der die Figur im 18. Jahrhundert untersuchte. Die Figuren der beiden Knaben sind Ergänzungen aus der Renaissance. (APA/red, derStandard.at, 24.6.2012)