Adam Richman frisst sich durch die Welt.

Foto: DCL

Ein dicker Mann mit lustigen Haaren redet lustige Sachen. Dazu verdrückt er schwuppdiwupp 180 Austern. Das ist Weltrekord. Kurz bevor die Kamera wegblendet, weil der Mann weinen muss oder so, sagt er einen schönen Satz: "Jetzt bin ich ein Sexgott - aber welche Frau will sich schon mit einem Idioten einlassen, der 180 Austern isst?!"

Das war in einem Restaurant in New Orleans. Wieder gut drauf, weil die Schmerzen nach zwei Wochen eh schon ein wenig nachgelassen haben, isst der Mann zu Hause in New York erst eine ziegelsteinförmige Pizza, die dank ihres drei Zentimeter dicken Teigs und eines rindenmulchartigen, handbreithohen Belags als die meiste der Welt gilt. Dann kommt in einer Karnivorenhütte alten Schlags eine lenkradgroße Semmel dran mit einer ausgefuchsten Mischung aus einem Kilo Fleischlaberl und einem in Scheiben geschnittenen Roastbeef für eine vierköpfige Stahlarbeiterfamilie. Darüber wird Käse geschmolzen. Genug Käse, keine Sorge. Bevor der Mann das leicht verzweifelt zu sich nimmt, tunkt ein grimmiger Koch den Burger noch in kochende Rindssuppe. Damit es besser flutscht.

Weil jetzt leider die Kinder ins Zimmer kommen und der Erziehungsauftrag mit der Austaste startet, wird der letzte Teil einer Folge von "Verdammt lecker! Nachschlag für Adam Richman" auf dem Männerkanal DMAX ein anderes Mal geschaut werden müssen. Richman versucht, sechs Hühnerflügel in sechs Minuten zu verdrücken. Vorher wurden sie mit der Schärfe von 500 wahnwitzig scharfen Chilischoten aus den Achselhöhlen von Satans ältester Schwester versehen. Das Leben hält immer wieder Überraschungen bereit. (Christian Schachinger, DER STANDARD, 21.6.2012)