Foto: id Software

John Carmack, Gründer des Studios id Software, erwartet sich von der nächsten Konsolengeneration rund um "PS4" und "Xbox 720" nur eine moderate Weiterentwicklung. "Jede kreative Vorstellung eines Designers können wir schon mit der aktuellen Generation und ganz bestimmt mit dem PC umsetzen. In vieler Hinsicht bin ich nicht so enthusiastisch was die nächste Generation betrifft. Sie wird uns alles machen lassen, was wir heute schon können - nur voll aufgedreht", sagt Carmack gegenüber GamesIndustry International.

Alles etwas schöner

"Wenn man ein aktuelles Spiel nimmt, das mit 30 Bildern pro Sekunde mit 720p Auflösung läuft und es auf 1080p und 60 B/s hochdreht, hat man die nächste Generation bereits ausgereizt.", sagt Carmack, wenngleich er zumindest die grafische Verbesserung nicht herunterspielt. "Man wird in der Lage sein, sich auf DirectX 11(-Features) zu konzentrieren, aber das wird nicht die Welt ändern. Wir werden uns in Richtung computergenerierte Filme bewegen, aber es wird nicht ein Erlebnis sein, wie das erste Mal Egoshooter spielen. Es wird nicht so sein, als würde man in eine virtuelle Welt geworfen."

Keine Revolution

Aus Carmacks Sicht wird die gesteigerte Rechenkraft allein, nicht für eine Videospielrevolution sorgen können. Ein Weg, wie man etwas bewegen könnte, seien seiner Meinung nach Virtrual-Reality-Brillen. Der Technologie-Guru werkt aktuell selbst an einem Prototyp, den er auf der E3 hinter verschlossenem Vorhang einer auserwählten Fachschaft präsentierte. "Sony und Microsoft werden sich mit Gigaflops und Teraflops übertrumpfen. Doch am Ende des Tages macht dies keinen großen Unterschied. Wenn man (virtuelle Realität) erreicht, ermöglicht man einen wirklich großen Unterschied im Erlebnis. Nintendo hat so einen Schritt gewagt und Bewegungssteuerung bei Spielen etabliert. Und trotz geringer Rechenleistung hat (die Wii) alle anderen Konsolen hinter sich gelassen." (zw, derStandard.at, 20.6.2012)