Kaiserschmarrn, Milchreis, Grießkoch oder arme Ritter: Mit den klassischen Süßspeisen der böhmischen Küche wachsen hierzulande viele auf. In anderen Ländern ist es schier unvorstellbar, diese Gerichte gar als Hauptspeise zu verzehren. Um genau jene Speisen dreht sich das neue Kochbuch "Großmutters süße Seelentröster".

Cover: Gerstenberg Verlag

Autorin Irene Rüter, geboren 1955 in Köln, teilt mit den LeserInnen ihre kulinarischen Kindheitserinnerungen. "In diesem Buch habe ich Rezepte aus der 'Hausapotheke' meiner Oma und anderer Großmütter zusammengetragen, die sie ihren Lieben als Mittel gegen große und kleine Seelennöte verabreicht haben", schreibt Rüter im Vorwort. Die Rezepte sollen aber nicht nur Trostspende sein, sondern eignen sich ebenso für den Genuss in guter Laune.

Illustration: Stephanie Wunderlich/Gerstenberg Verlag

Die teils ziemlich alten Rezepte stammen von Backzutaten-Verpackungen, die damals - lange vor der Internet-Ära - eifrig gesammelt wurden. Es sind bewährte Rezepte von Bekannten und Verwandten, oft schon seit Generation im Besitz der Familien. Viele dieser traditionellen Mehlspeisen haben zudem recht außergewöhnliche Namen ("Kalter Hund", "Bienenstich" oder "Quetschmadam"), um die sich Anekdoten ranken, an denen Irene Rüter ihre Leserschaft teilhaben lässt.

Illustration: Stephanie Wunderlich/Gerstenberg Verlag

Manch ein Rezeptname klingt beim Überfliegen unbekannt, oder wissen Sie was Ofenschlupfer sind? In unseren Breiten ist dieses Gericht den meisten als Scheiterhaufen bekannt. Andere Rezepttitel hören sich für österreichische Ohren recht Norddeutsch an - etwa Holunderbeersuppe mit Grießklößchen. Wenn aber das Rezept stimmt, können sogar wir Österreicher darüber hinwegsehen.

Großmutters süße Seelentröster
61 Leckereien aus Kindertagen
Irene Rüter und Stephanie Wunderlich (Illustrationen)
Gerstenberg Verlag
144 Seiten, 20,60 Euro
ISBN 978-3-8369-2685-0

(urs, derStandard.at, 9.9.2012)

Illustration: Stephanie Wunderlich/Gerstenberg Verlag