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Nach der Übernahme des Biotech-Unternehmen Scios durch den amerikanischen Konsumgüter- und Medizinprodukte-Hersteller Johnson&Johnson im März, war der Mai mit +19 Prozent für den Pictet Biotech Fund wieder einmal ein äußerst erfolgreicher Monat.

Avastin als Kursturbo

Auslöser der jüngsten Kursrally war laut Michael Sjöström, Fondsmanager des Pictet Biotech Fund, das Medikament Avastin von Genentech. Dies habe in der entscheidenden klinischen Testreihe III bei Dickdarmkrebs die gewünschten Resultate erzielt. In Kombination mit Chemotherapie verlängere sich die Überlebensrate signifikant um mehrere Monate über den Durchschnittswert, der bei 14 Monaten liegt. Der Fonds profitierte von der Kursverdoppelung der Aktie enorm, stellt dieser Wert mit aktuell sechs Prozent des Fondsvolumens die fünftgrößte Position des Fonds dar.

Genentech jetzt aber überbewertet

Mit dem 11,5-fachen des Umsatzes sei Genentech jetzt aber überbewertet und Sjöström rechnet mit baldigen Kursrückgängen: "Der Unternehmenswert hat um knapp 20 Mrd. USD zugelegt und das bei einem Marktpotential für Avastin von durchschnittlich vier Mrd. USD", erklärt der Fondsmanager.

Small-Caps sollten gemieden werden

Ebenso skeptisch zeigt sich Sjöström bei den Small-Caps. Diese haben überdurchschnittlich von dem Kursanstieg dieses Jahres, der Nasday Biotech Index hat etwa 37 Prozent zulegen können, profitiert, was fundamental aber nicht gerechtfertigt sei. "Unser Fonds konzentriert sich deswegen auch großteils auf Titel mit einer Marktkapitalisierung über einer Mrd. USD, also Large- und Mid-Caps", so Sjöström.

"Anstieg ist nachhaltig"

Generell sei der jüngste Anstieg im Biotech-Bereich aber nachhaltiger Natur. "In den nächsten fünf Jahren rechnen wir bei Biotech-Werten mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von über 20 Prozent p.a.", gibt sich der Schweizer optimistisch. Nach dem letztjährigen Skandal um ImClone sei das Anlagervertrauen nun wieder in den Sektor zurückgekehrt und außerdem sei Biotech-Sektor mit dem 5,8-fachen des Umsatzes noch immer fair bewertet.

Cash-Quote wird zurückgefahren

Die hohe Cash-Quote von 5 Prozent will man bei Pictet bald auf 0-2 Prozent reduzieren. Der Fokus auf amerikanische Werte (knapp 80 Prozent investiert der Fonds in den USA) aber beibehalten werden.

Celgene als Top-Favorit

Das meiste Potential sieht Sjöström dann schließlich bei der amerikanischen Celgene. "In einem Jahr sehen wir die Aktie bei 60 USD, aktuell steht sie bei 31", so der Fondsmanager. Weitere Favoriten sind für ihn Amgen, Gilead Sciences und Intermune. "Auch gefällt uns derzeit die sehr günstig bewertete Schweizer Serono, ein low-risk und low-return Wert". Mit low-return meint Sjöström aber immer noch ein Kurspotential von 20 Prozent in 12 Monaten. Gute Aussichten also für Biotechs"