Wien - Wo Mensch, da Müll. Und wer sich daran stößt, möge Archäologen fragen: Die sind über jedes Fuzerl glücklich, das irgendwo übrig geblieben ist.

Aus vorausblickender archäologischer Perspektive wäre es daher wünschenswert, nach dem Donauinselfest nicht aufzuräumen, sondern einfach Erde (oder Beton) über die Hinterlassenschaften von heuer - laut Veranstalter - 3,1 Millionen Inselfestbesuchern zu kippen: In 10.000 Jahren könnten jene Lebewesen, die dann Wien bevölkern, tolle Schlüsse ziehen.

Weggekarrt

Aber weil die Stadtverwaltung etwas kurzfristigere Verpflichtungen hat, wurde der Müll von vier Tagen Inselfest schnell und umgehend weggekarrt: Insgesamt, so Umweltstadträtin Isabelle Kossina (SP), sei mit 1350 Kubikmetern Müll zu rechnen. Das entspricht 230 Lkw-Fuhren - oder einem halben Liter Dreck und Rückstände pro Festbesucher. Und auch die Müllmenge sei ein neuer Rekord. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 24.6.2003)