Bilbao - Mutmaßliche Terroristen der baskischen
Untergrundorganisation ETA haben am heutigen Montag einen
Bombenanschlag auf ein Strandhotel in Getxo in Nordspanien verübt.
Wie die Polizei mitteilte, wurde niemand verletzt. Ein Unbekannter
hatte zuvor im Namen der ETA vor der Explosion gewarnt.
Die Polizei konnte das Hotel und angrenzende Gebäude in der
baskischen Kleinstadt bei der Industriemetropole Bilbao rechtzeitig
räumen lassen. An der Herberge entstand infolge der Detonation
erheblicher Sachschaden. Getxo ist häufig das Ziel von
Terroranschlägen der ETA. In der Kleinstadt leben zahlreiche
baskische Unternehmer und Bankiers.
Die baskische Untergrundorganisation ETA hat indessen mit
der Ermordung eines ranghohen Mitglieds der spanischen Regierung
gedroht. In einem internen Schreiben, das seit dem Wochenende
kursiert, heißt es, ein Attentat auf ein Regierungsmitglied habe
höchste Priorität.
In dem an seine Kommandos gerichteten Rundschreiben unter dem
Titel "Zutabe 100" wurden auch Anschläge auf Polizei,
Wirtschaftsführer und Stadt- und Gemeindemitglieder der Volkspartei
von Ministerpräsident Jose Maria Aznar sowie den oppositionellen
Sozialisten angedroht. Die beiden großen Parteien sind gegen eine
Unabhängigkeit des Baskenlandes, für die die ETA seit mehr als 30
Jahren kämpft. Seitdem werden ihr mehr als 800 politische Morde zur
Last gelegt. 1995 scheiterte ein Autobombenanschlag auf Aznar, der
damals Oppositionsführer war. Im gleichen Jahr wurde eine
Verschwörung aufgedeckt, König Juan Carlos auf Mallorca zu ermorden.
(APA/dpa)