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Menschen mit viel Fettgewebe im Bauchraum haben meist ein erhöhtes Risiko für viele Krankheiten.

Foto: REUTERS/Finbarr O'Reilly

Potsdam/Rehbrücke - Deutsche Wissenschaftler haben zwei neue "Dickmacher"-Gene entdeckt, die im Fettgewebe krankhaft übergewichtiger Menschen besonders aktiv sind. Wie das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (Dife) mitteilte, begünstigen diese die Fetteinlagerung im Bauchraum um die Eingeweide herum. Durch die Genaktivität werde zudem ein Enzym freigesetzt, das für die Bildung von Cortisol verantwortlich sei. Dieses Stresshormon hat direkte Auswirkungen auf die Regulation des Energiehaushalts.

Zusammenspiel von Genen und Umweltfaktoren

Krankhaftes Übergewicht, Adipositas genannt, gehört zu den komplexen Erkrankungen, an deren Entstehung mehrere Gene im Zusammenspiel mit Umweltfaktoren beteiligt sind. Bisher sind mehrere Dutzend Risikogene für Fettleibigkeit bekannt. Eine entscheidende Rolle spielt jedoch oft auch noch die Lebensweise.

Ein Ziel der Dife-Wissenschafter ist es, durch die Kenntnis der Gene und deren Funktion mehr über die molekularen Mechanismen zu erfahren, die zur Krankheitsentstehung beitragen, um so neue Ansätze für wirksamere Medikamententherapien zu entwickeln.

Menschen mit viel Fettgewebe im Bauchraum haben meist ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten, darunter Darmkrebs. Die Forscher um Heike Vogel haben die neue Studie im Fachjournal "Human Molecular Genetics" veröffentlicht. (APA, 13.6.2012)