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Selten gewordener Anblick: Keine 300 wildlebenden Sumatra-Nashörner gibt es noch, lauten die Schätzungen von Biologen.

Foto: REUTERS/Supri

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Und sogar noch schlimmer ist es um das Java-Nashorn bestellt.

Foto: AP Photo/WWF - National Park Ujung Kulon

Wien - Während in Europa Diebstähle von Rhinozerospräparaten zum neuen Modeverbrechen geworden sind und sich sogar die ersten Zoos Gedanken um Schutzmaßnahmen für ihre Tiere machen, setzt wildlebenden Nashörnern die Wilderei massiv zu. Der Grund ist derselbe: Die Hörner der Tiere werden zu einem Pulver zerrieben, weil ihnen in der traditionellen chinesischen "Medizin" Heilwirkung angedichtet wird.

Wilderer sind die größte Bedrohung für alle fünf heute noch lebenden Nashorn-Spezies, vor allem in Asien kommt noch die Zerstörung des natürlichen Lebensraums dazu. Zwei der drei asiatischen Arten, das Java-Nashorn und das Sumatra-Nashorn, sind mittlerweile akut vom Aussterben bedroht. Die indonesische Regierung hat daher eine Initiative zum Schutz der Großsäuger gestartet: Präsident Susilo Bambang Yudhoyono rief das Internationale Jahr des Nashorns aus, um auf die kritische Situation der Tiere hinzuweisen und breite Unterstützung für ihre Rettung zu gewinnen.

Die indonesische Regierung hat zugesagt, eine Arbeitsgruppe aus nationalen und internationalen Nashorn-Experten zu gründen, die bessere Managementansätze entwickeln und Naturschutzmaßnahmen verbessern sollen. Außerdem sollen ausreichend Finanzmittel für den Schutz der Populationen zur Verfügung gestellt sowie eine intensive Überwachung der Tiere ermöglicht werden. Nachdem das Java-Nashorn in Vietnam ausgerottet wurde, lebt weltweit nur noch eine Population von 60 Tieren auf Java. "Ein Tsunami oder eine Viruskrankheit könnte die Tierart mit einem Schlag auslöschen", warnte Susanne Gotthardt vom WWF. Auch das Sumatra-Nashorn ist stark bedroht: Es gibt nur noch wenige Populationen auf Sumatra, Festland-Malaysia und Borneo. (APA/red, derStandard.at, 7.6.2012)