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In Wien geht ziemlich genau die Hälfte der Ehen in die Brüche, in Oberösterreich nur 37,1 Prozent.

Foto: Patrick Pleul/Patrick Seeger/dpa montage: mvu

Wien - Minimal, nämlich um 0,8 Prozent, ist im Vorjahr die Zahl der Scheidungen auf 17.295 zurückgegangen. Laut Statistik Austria waren von der Trennung ihrer Eltern, die bei 86,1 Prozent einvernehmlich geschah, 19.451 Kinder betroffen, 13.347 davon waren noch minderjährig. Wer jetzt vor den Altar tritt, der hat ein Risiko von 43,01 Prozent, dass der Bund fürs Leben noch vor dem Tode enden wird.

Bei den insgesamt 2.404 strittig bzw. nach ausländischem Recht geschiedenen Ehen war zu 53,6 Prozent der Mann "schuld", zu 8,8 Prozent die Frau. Bei den restlichen Trennungen waren entweder beide Teile oder keiner verantwortlich zu machen.

Fast vier Zehntel der 2011 geschiedenen Ehen blieben kinderlos. Im Durchschnitt hatten die Ex-Paare 1,12 Kinder - gut die Hälfte davon im Alter von unter 14 Jahren.

Mittlere Dauer 10,7 Jahre

Die mittlere Ehedauer war mit 10,7 Jahren um zwei Monate länger als 2010. Doch auch innerhalb des ersten Jahres gingen 1,6 Prozent der Beziehungen auseinander, weitere 4,6 Prozent im Lauf des zweiten Jahres. Aber auch wenn man schon Jahrzehnte zusammenlebt, ist dies keine Garantie: Etwa jedes achte Paar trat erst nach der Silberhochzeit den Gang zum Scheidungsrichter an, darunter auch 24 Paare nach der Goldenen Hochzeit.

Die Männer waren zum Zeitpunkt der Trennung durchschnittlich 43,8 Jahre alt, die Frauen 41,1. Getraut hatten sich die Betroffenen mit statistischen 29,1 bzw. 26,3 Jahren.

Wiener trennen sich am öftesten

Am trennungsfreudigsten sind nach wie vor die Wiener, die mit einer Gesamtscheidungsrate von 49,8 Prozent den Bundesländervergleich anführen. Am meisten aneinander hängen die Paare in Oberösterreich (37,1 Prozent). Aber auch Salzburg (37,4), Tirol (37,7), Steiermark (41,3), Burgenland (41,1) und Kärnten (40,1) lagen unter dem österreichischen Durchschnitt, während Niederösterreich (46,5) und Vorarlberg (43,3) darüber zu finden waren.

Im Vorjahr wurden zudem 13 eingetragene Partnerschaften gerichtlich aufgelöst. Davon fünf in Wien und vier in Niederösterreich sowie je eine im Burgenland, in der Steiermark, in Tirol und in Vorarlberg. (APA, 4.6.2012)