Bild nicht mehr verfügbar.

Kanzler Schüssel, Außenministerin Ferrero-Waldner und Konventspräsident Valery Giscard d'Estaing am Freitag in Porto Carras.

Foto: apa/hopi-media/holzner
Porto Karras/Saloniki - Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) hat die Stabilisierung des Westbalkans als eines der "gelungensten Beispiele der europäischen Außenpolitik" gewürdigt. Nach einem Gipfeltreffen der EU-Staats- und Regierungschefs mit ihren Kollegen aus fünf Balkanstaaten am Samstag im nordgriechischen Porto Karras, südlich von Saloniki (Thessaloniki), lehnte Schüssel jedoch jede Spekulation über ein Beitrittsdatum für Albanien, Mazedonien, Serbien-Montenegro, Bosnien-Herzegowina und Kroatien als "verfrüht" ab. Aber der Prozess sei "auf der Schiene."

Ferrero-Waldner: "Beitrittsperspektive" eröffnet

Das Treffen fand auf Initiative Griechenlands einen Tag nach dem regulären EU-Gipfel statt, um eine Bilanz der bisherigen Reformfortschritte der fünf Länder bei der Annäherung an die EU zu ziehen. Schüssel verwies darauf, dass die EU mit 5 Milliarden Euro für den Zeitraum 2000 bis 2006 weltweit größter Investor in den westlichen Balkanländern sei.

Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (V) betonte ihrerseits, eine dauerhafte Stabilität der Region sei politisch, wirtschaftlich und kulturell auch für Österreich wichtig. Österreich gehöre neben Griechenland und Italien zur "Kerntruppe" bei der Heranführung der Länder an Europa. Die Beitrittsperspektive sei für die fünf Länder eröffnet. Es liege nun an ihnen, entsprechende Anstrengungen zu machen.

Kroatien auf dem Wege

Kroatien, das in diesem Februar als erstes Land sein Beitrittsgesuch in Brüssel eingereicht hat, ist laut Ferrero-Waldner "auf gutem Wege." Ob Kroatien sein Ziel erreichen wird, bereits 2007 zusammen mit Bulgarien und Rumäninen EU-Mitglied zu werden, bezweifelte Schüssel allerdings. Das sei ein "Wunschdatum", meinte der Bundeskanzler.

Laut EU-Diplomaten wird die EU-Kommission voraussichtlich 2004 eine Stellungnahme zu dem kroatischen Beitrittsgesuch abgeben. Danach können erst die Verhandlungen beginnen. Ferrero-Waldner würdigte als positiv, dass nun Pristina und Belgrad einen Dialog beginnen wollen. Die Albaner müssten jetzt im Kosovo zeigen, dass sie sich selber verwalten könnten. (APA)