Berlin - Die Sicherheitsvorkehrungen für die in der afghanischen Hauptstadt Kabul stationierten deutschen Soldaten sind einem Pressebericht zufolge erneut verschärft worden. "Wir passen die Maßnahmen der Lage an", sagte der deutsche Kommandant der internationalen Schutztruppe ISAF in Kabul, General Norbert van Heyst, der "Welt am Sonntag".

"Wir transportieren unsere Soldaten jetzt nur noch in gepanzerten Fahrzeugen oder Hubschraubern." Zudem seien Straßensperren an den Einfahrtstraßen zur afghanischen Hauptstadt und verstärkte Patrouillen auch nachts mit entsprechenden Nachtsichtgeräten angeordnet worden, sagte van Heyst weiter.

Einsatz von Spürhunden und Sprengstoffspürgeräten

Beschlossen wurde dem Militär zufolge auch der Einsatz elektronischer Sprengstoffspürgeräte und von Spürhunden. Zudem solle der Informationsaustausch mit den afghanischen Behörden weiter ausgebaut werden. Den Einsatz von schwerem Gerät wie Kampfpanzern lehnte van Heyst laut Zeitung ab: Diese "wären in Kabul nicht sinnvoll einzusetzen."

Grund der Maßnahmen ist die anhaltend prekäre Sicherheitslage in Afghanistan. Am 7. Juni waren bei einem Selbstmordanschlag auf einen Bundeswehrbus in Kabul vier deutsche Soldaten getötet und 29 weitere zum Teil schwer verletzt worden. Mindestens drei weitere versuchte Bombenanschläge konnten seitdem vereitelt werden. Die ISAF ist in Kabul mit etwa 4.600 Mann stationiert. Davon stellt Deutschland, das derzeit mit den Niederlanden die ISAF-Führung innehat, 2.700 Soldaten. (APA/AFP)