Teheran - Die iranische Regierung lehnt die von der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) geforderten Messungen in der Umgebung einer mutmaßlichen Nuklearanlage weiter ab. Der Leiter der iranischen Atomenergiebehörde, Gholamreza Aghazadeh, begründete dies Freitag Abend im staatlichen Fernsehen damit, dass es sich bei dem Betrieb westlich von Teheran nicht um eine Nuklearanlage handle.

Mitarbeitern der IAEO war es in der vergangenen Woche nicht erlaubt worden, Umweltproben in der Anlage von Kalaje zu entnehmen. Die USA vermuten, dass dort eine Zentrifugentechnik zur Anreicherung von Uran getestet wird, und werfen der iranischen Regierung vor, sie wolle eine Atombombe entwickeln. Die IAEO hat den Iran am Donnerstag in Wien aufgefordert, die Anreicherung von Uranbrennstoff zu beenden und einen umfassenderen Zugang zu allen Nuklearanlagen zuzulassen.

Die IAEO könne nur bei Nuklearanlagen tätig werden, sagte Aghazadeh. Wenn man einmal Messungen außerhalb des IAEO-Rahmenwerks zulasse, so werde dies kein Ende haben. "Dann können morgen zehn weitere Orte genannt werden", sagte der Behördenchef.

Die IAEO-Experten werden im Juli erneut zu Inspektionen im Iran erwartet. Die iranische Regierung hat den Vorwurf eines militärischen Atomprogramms zurückgewiesen und erklärt, sie bereite sich mit der Erschließung der Atomenergie auf die Zeit nach einem Versiegen der Ölquellen vor. (APA/AP)