Es sei erforderlich, Befürchtungen in diesen Staaten entgegen zu treten, wonach die EU keine neuen Beitritte, sondern mit den Staaten des westlichen Balkans nur Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen anstrebe. Wann die südosteuropäischen Staaten beitreten könnten, wollte Busek nicht kommentieren. "Ich halte die Debatte um Termine nicht für hilfreich". Die Kandidaten müssten die wirtschaftlichen und politischen Voraussetzungen erfüllen. Das Ziel Kroatiens, noch 2007 mit Rumänien und Bulgarien der EU beizutreten, hält Busek nicht für ausgeschlossen. "Das hängt von Kroatien ab."
Reformen mahnte Busek von den am Gipfel teilnehmenden Staaten vor allem im Kampf gegen das Organisierte Verbrechen, in der Korruptionsbekämpfung sowie im Gerichts- und Justizwesen ein. Forderungen aus der Region nach mehr Geld wies Busek zurück, da diese Ländern derzeit gar nicht mehr Hilfszahlungen zweckmäßig einsetzen könnten. Von 3,8 Milliarden Euro für Infrastruktur-Projekte im Rahmen des Südosteuropa-Stabilitätspaktes seien bisher nur die Hälfte in konkrete Projekte investiert worden, da die Bedingungen von Seiten der Empfängerländer nicht erfüllt seien. Fortschritte konstatiert Busek dagegen in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in dieser Region.