Das Marktforschungsunternehmen Forrester Research ordnet sich in die Reihen der WLAN-Skeptiker ein und warnt vor einem WLAN-Crash. Nach Ansicht des Unternehmens werde es nicht genügend User für die öffentlichen Hotspots geben, die derzeit überall aus dem Boden schießen. "Bei all den Hype über öffentliche WLAN-Hotspots ist es so, als ob der Dot-Com-Crash niemals stattgefunden hätte", erklärte Lars Godell, Senior Analyst bei Forrester. "Wir glauben, dass viel von dem für öffentliche Hotspots investierte Geld verschwendet ist."

Zweifel

Forrester bezweifelt vor allem, dass die Kunden bereit sein werden, Geld für einen öffentlichen WLAN-Zugang auszugeben. Nach der Einschätzung der Marktforscher werden in Europa 2008 nur 7,7 Millionen Benutzer regelmäßig öffentliche Hotspots in Anspruch nehmen. Gleichzeitig werden viele WLAN-Provider mit den hohen Kosten für die Anbindung der Hotspots zu kämpfen haben. Die Marktforscher begründen ihre Überlegungen damit, dass zurzeit nur zehn Prozent aller Europäer ein Notebook besitzen, das Gerät das am meisten von einem WLAN-Zugang profitiert. Diese Zahl wird aller Voraussicht nach, auf 16 Prozent ansteigen. Hohe Preise, schlechte Abdeckung sowie fehlende Roaming-Abkommen und die IT-Sicherheit werden als weitere Bremsen für öffentliches WLAN gesehen.

Interessenskonflikt

Als letzte Hürde werden die großen Mobilfunkanbieter gesehen. Sie haben kein Interesse daran, dass Handys mit WLAN-Technologie eine zu große Verbreitung finden. Schließlich könnte in diesem Fall Voice-over-IP die Haupteinnahmequelle der Mobilfunkgesellschaften, mobile Sprachkommunikation, gefährden. Sie werden daher die Handyhersteller entsprechend beeinflussen. Damit bleibe die Zukunft von WLAN vor allem auf Unternehmens- und Heimnetzwerke begrenzt. Forrester geht davon aus, dass im Jahr 2008 über 286 Millionen Bluetooth-Geräte wie Mobiltelefone, PDAs oder Notebooks im Einsatz sein werden aber nur 53 Millionen WLAN-Geräte, vor allem Notebooks. (pte)