Saloniki - Trotz des vorläufigen Scheiterns der Gespräche über die neue EU-Agrarpolitik hält die EU-Kommission einen baldigen Kompromiss für möglich. Das machte ihr Sprecher Reijo Kemppinen am Rande des Gipfeltreffens von Saloniki am Freitag deutlich.

In der Nacht zuvor waren die Verhandlungen der Agrarminister in Luxemburg auf nächsten Mittwoch vertagt worden, nachdem Frankreich auf der Beibehaltung hoher Milch- und Getreidepreise beharrte.

"Das muss kein echtes Drama sein", sagte der Kommissionssprecher. "Wir sind einem Kompromiss nahe und arbeiten daran mit der EU-Präsidentschaft", fügte er hinzu. Ein Kompromiss dürfe aber nicht der beabsichtigten Agrarreform schaden, betonte er. Landwirtschaftskommissar Franz Fischler war bei den Gesprächen in Luxemburg den Gegnern seiner Vorschläge bereits weit entgegen gekommen, ohne sich jedoch durchsetzen zu können.

Beim Gipfeltreffen ist über das Thema nach übereinstimmenden Angaben von allen Seiten nicht gesprochen worden. Dem Vernehmen nach haben aber Bundeskanzler Gerhard Schröder und der französische Staatspräsident Jacques Chirac die Lage erörtert. Der einstweilige Abbruch der Verhandlungen in Luxemburg gehe unmittelbar auf Chirac zurück, hieß es dort. (APA/dpa)