Der Lasaberg im Salzburger Lungau.

Foto: Tourismusverband Tamsweg

Gesamtgehzeit ca. 4½ Stunden, Höhendifferenz 600 m, kein Stützpunkt an der Strecke. ÖK25V-Blatt 3230-Ost (Stadl an der Mur), Maßstab 1:25.000; Freytag & Berndt Wanderatlas Salzburger Bergwelt, Maßstab 1:50.000.

Foto: Tourismusverband Tamsweg

Mit dem Namen Lasaberg fangen häufig auch versierte Wanderer nichts an, denn die an der östlichen Grenze des Lungaus gelegene, flache Kuppe wird in der alpinen Literatur nur selten erwähnt. Zu Unrecht, wie fast alle meinen, die diesen Mugel einmal bestiegen haben und denen auch der Autor dieser Rubrik vollauf zustimmt. Der Lasaberg bietet nämlich eine Rundsicht, die schlicht und einfach einmalig ist.

Sobald der Bergwanderer auf die knapp über die Baumgrenze hinausragende flache Gipfelkuppe gelangt, kommt er aus dem Schauen und Staunen nicht mehr heraus. Er überschaut fast den gesamten Lungau: das anmutig-romantische Becken von Tamsweg und Mauterndorf, dahinter ragen die östlichen Dreitausender der Hohen Tauern - mit Hafner, Malteiner Sonnblick und Hochalmspitze - fast bis zum Himmel. Im Norden bilden die höchsten Gipfel der Niederen Tauern - mit Hochgolling, Preber und Roteck - ein imposantes Panorama. Man schaut über die vielen Erhebungen der Nockberge - mit Eisenhut, Kilnprein sowie Tschaudinock - und erspäht auch einen Teil des schon im Steirischen gelegenen Murtales.

Und es gibt neben dem 1992 errichteten Kreuz auch eine Panoramascheibe, die die Orientierung in diesem Gipfelmeer erleichtert und damit auch die Freude an diesem prachtvollen Rundblick erhöht.

Der Andrang hält sich in Grenzen. Nur während der Almsaison muss man gelegentlich seinen Platz gegen das weidende Vieh behaupten. Dabei ist der Lasaberg sehr leicht zu besteigen. Trotz der großen Entfernung, die man zu bewältigen hat, braucht es nicht viel Kraft und Ausdauer bis zum Gipfelglück. Auf der gesamten Strecke gibt es weder starke Steigungen noch ausgesetzte Stellen. Gemütliches Wandern ist garantiert. Außerdem ist die Route tadellos markiert.

Voraussetzung für die Wanderung ist halbwegs gutes Wetter. Es gibt keine Hütte, und auch die Gefahr bei Gewittern sollte man nicht unterschätzen. Es zahlt sich aus, vom höchsten Punkt einen Abstecher zu dem im Osten liegenden Vorgipfel zu unternehmen, der einen besseren Tiefblick ins Murtal beschert. Und wenn die Heidelbeeren reifen, sollte man entsprechende Zuschläge bei den Gehzeiten berücksichtigen.

Die Route: Vom Parkplatz unterhalb des Gehöfts Langer in Lasaberg bei Tamsweg wandert man zum Bauernhof, dann weiter auf der roten Markierung, die meist durch Fichten- oder Lärchenwald zur Höhe führt. Man überschreitet die Kuppe des Tschellabergs und erreicht schließlich freies Gelände, durch das man zum Gipfel aufsteigt. Gehzeit rund 2¼ Stunden. Der Rückweg erfolgt auf der Anstiegsroute, man braucht bis zum Ausgangspunkt 2 bis 2¼ Stunden. (Bernd Orfer, Album, DER STANDARD, 2.6.2012)