Vor wenigen Wochen erreichte uns eine Anfrage aus Graz, die Fuhrpark-Modernisierung betreffend. Die Parameter waren schnell umrissen: "kompakt, modern, sparsam und hochwertig. Ein Audi halt." Einen Audi zu fahren ist für manche Menschen so selbstverständlich wie für unsereins die Jahreskarte der Wiener Linien.

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Ja, es wird der neue A3 werden, den Audi selbst als "Premium-Kompakten" beschreibt. Das zieht bei der Kundschaft, wie man auch an den Verkaufszahlen sieht. Die Ingolstädter fahren mit dem A3 seit Jahren Kreise um die Konkurrenz - schon allein deshalb, weil sich Audi einen gehobenen Namen gemacht hat. Das ist vielleicht die schlüssigste Erklärung, warum es denn unbedingt ein Audi sein muss.

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Denn die herausragendsten A3-Neuerungen rufen beim Fragesteller nur ein mildes Schulterzucken hervor. Der "Premium-Kompakte" ist das erste Fahrzeug aus dem Modularen Querbaukasten und hat ordentlich abgespeckt. Um 80 Kilogramm ist der aktuelle 1,4-TFSI-A3 leichter als sein Vorgänger.

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Die neue Fahrgastzelle trägt dazu 18 Kilogramm bei. 11 Kilogramm sparen die Motorhaube, die Kotflügel und das Profil hinter den Stoßfängern, weil sie jetzt aus Aluminium sind. Der Motor ist mit 107 Kilogramm um 21 Kilogramm leichter als sein Vorgänger. Leichtere Sitze, leichtere Klimaanlage. Am Ende wiegt der 1,4-TFSI 1175 Kilogramm. Weniger Gewicht bedeutet weniger Spritverbrauch. Unterm Strich sind es 4,9 l / 100 km.

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Den nächsten Schritt hat Audi bereits vorbereitet. Der zweite 1,4-TFSI-Motor - wann der genau kommen wird, steht noch nicht fest - wird bei niedriger Last und im Schubbetrieb die inneren beiden Zylinder abschalten, zumindest, wenn die Drehzahl zwischen 1400 und 4000 Umdrehungen pro Minute liegt.

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Doch auch der Motor interessiert den Interessenten kaum. Benziner oder Diesel ist egal, Hauptsache, er geht gut und braucht wenig. Ob Vorderradantrieb oder quattro, das ist einerlei. Wichtiger ist, dass man beim Fahren gut sitzt, der Wagen nicht laut ist, und ein Navi muss er haben.

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Im A3 ist man schon fast von der Außenwelt abgeschlossen, so leise ist er innen. Was für die einen wie ein Manko klingt, beschert dem Anfrager ein kleines Lächeln. Doppelte Gummilippen an den Türen und eine geräuschdämmende Windschutzscheibe sorgen dafür, dass der Lärm draußen bleibt.

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Innen sorgt das Multimedia-System für Wirbel. Ein schlanker Bildschirm erhebt sich elegant aus der Konsole, wenn man das System aktiviert. Integriert ist vom Navigationsgerät bis zum Radio alles. Nur Kaffeekochen kann der A3 nicht - aber das wird vielleicht auch noch bald. Eine adaptiver Tempomat, ein Spurhalte-Assistent, ein Aufprall-Warner, der notfalls schon einmal bremst und die Gurte strafft, bevor es knallt, sind ja schon verbaut.

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Ein Gustostückerl sind aber die Luftauslässe im Jet-Design. Mit ihnen kann man den Luftstrom exakt auf einen Punkt lenken - oder so auffächern, dass man selbst nicht den Hauch eines Luftzuges spürt, obwohl die Klimaanlage schon schwer am Werkeln ist.

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Wie sich der A3 fährt, haben wir nicht besprochen. Schade eigentlich, denn für einen Kompaktwagen hat er ein recht ansprechendes Fahrwerk, das schon fast einen Hauch sportlich ist. Aber das wird dem Steuerberater ebenso egal sein wie der Preis. Hauptsache, es ist ein Audi. (Guido Gluschitsch, AutoMobil, DER STANDARD, 1.6.2012)

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