Nokia hat seit geraumer Zeit ein Problem mit sinkenden Marktanteilen. Apples iPhone und Smartphones mit Googles Android haben dem finnischen Hersteller sukzessive Anteile abgerungen. Doch das Problem steckt noch tiefer. Nokia verdient an seinem Flaggschiff Lumia 900 wesentlich weniger als Apple mit dem iPhone 4S.

Apple verdient mehr

Die Komponenten des Windows Phone-Modells Lumia 900 kosten laut einer Analyse von iSuppli 209 US-Dollar, berichtet das Wall Street Journal. Der Verkaufspreis beträgt 450 Dollar. Die 16-GB-Version des iPhone 4S hingegen kostet Apple 190 Dollar, während das Gerät am Markt ohne Vertrag um 649 Dollar verkauft wird.

Teurere Komponenten beim Lumia

Apple verdient demnach fast doppelt so viel mit jedem iPhone wie Nokia mit dem Lumia 900, rechnet man die Kosten für Produktion, Marketing und Vertrieb noch nicht hinzu. Teilweise sind die höheren Kosten für das Lumia auf den größeren Screen und den LTE-Chip zurückzuführen. Das Nokia-Gerät besitzt ein 4,3 Zoll großes AMOLED-Display, während Apple ein 3,5 Zoll großes IPS-LCD verbaut.

Waren die ersten Windows Phone-Modelle im High-End-Bereich angesiedelt, konnte Nokia die Anforderungen seitens Microsoft an die Hardware so weit absenken, dass auch der Low-End-Bereich bedient werden kann. Mit den hohen Komponentenkosten dürfte es für Nokia jedoch schwierig werden Preise weiter zu senken und zu halten. (red, derStandard.at, 1.6.2012)