Hätte Buster Keaton gesungen, hätte er wie Delaney Davidson geklungen.

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Es ist zwar viel los am Wochenende, Konkurrenz hat Delaney Davidson aber keine - keine die ernst zu nehmen wäre. Am Samstag tritt der Neuseeländer im Wiener Rhiz auf. Grund dafür ist sein aktuelles Album Bad Luck Man, dessen Titel alles sagt. Delaney Davidson singt Lieder vom unteren Ende der Leiter. Von dort, wo Glück und Freude zwar Zustände sind, die man ersehnt, man aber nicht damit rechnet, dass sich das eine oder das andere tatsächlich einstellen könnte. Dazu besitzt man schließlich Lebenserfahrung.

Musikalisch ist das so alt wie zeitlos gehalten, dass wir auf dem Weg durchs Jammertal Hank Williams genauso begegnen wie Hasil Adkins sowie diversen Kurpfuschern, die Pferdelulu als Wundermittel an Hinterwäldler verscherbeln und dann Meter gewinnen, um nicht am nächsten Baum zu enden; was natürlich ein hübsches Lied von Davidson ergebe. Der war vor seiner Solokarriere bereits mit den Dead Brothers einschlägig auffällig geworden und veröffentlicht bei dem für derlei Bands berüchtigten Label Voodoo Rhythm. Ein Abend, an dem Bier und Tränen beim Barndance zueinanderfinden werden. (2. 6., Rhiz, 21.00)

Komplett andere Baustelle: Am Sonntag tritt in der Wiener Arena die Band M83 auf, das Brainchild des Franzosen Anthony Gonzalez. Als sensibler Tagebuchvertoner gilt er Freunden des Genres Dream Pop als begehrtes Traummännlein, dessen ätherische Musik ein wenig anämisch wirkt. Das muss man mögen. (3. 6., Arena, 20.00)

Etwas handfester, wenngleich ebenso verträumt, geben an selber Stelle kommenden Dienstag (5. 6.) die US-Amerikaner von The War On Drugs ein Stelldichein. (flu, DER STANDARD, 1.6.2012)