Wahsington - Das Wachstum der US-Wirtschaft hat im ersten Quartal stärker an Tempo verloren als bislang angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt legte mit einer Jahresrate von 1,9 Prozent zu, teilte das Handelsministerium am Donnerstag mit. Eine erste Schätzung im April hatte noch ein Plus von 2,2 Prozent ergeben. Ende 2011 war die weltgrößte Volkswirtschaft noch um 3,0 Prozent gewachsen. Für das laufenden Frühjahrsquartal rechnen die von Reuters befragten Analysten mit einem Plus von 2,5 Prozent.

Grund für das schwächere Wachstum waren sinkende Ausgaben des unter Sparzwang stehendes Staates. Sie fielen um 3,9 Prozent, nachdem zunächst nur von einem Minus von drei Prozent die Rede war. Auch die privaten Konsumausgaben legten mit 2,7 Prozent etwas schwächer zu als zunächst angenommen. Der private Konsum trägt fast 70 Prozent der Wirtschaftsleistung der USA.

Die Kauflaune der Amerikaner steht und fällt mit der Entwicklung am Arbeitsmarkt. Im Mai schufen die US-Unternehmen nach Angaben der privaten Arbeitsagentur ADP 133.000 neue Jobs. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem stärkeren Zuwachs von 148.000 gerechnet, nachdem es im April 113.000 waren. "Das sind zwar keine schrecklichen Zahlen, aber die Konjunktur ist derzeit durchwachsen", sagte Analyst Wayne Kaufman von John Thomas Financial. (APA, 31.5.2012)