Ein am Donnerstag auf der Website der BBC veröffentlichtes Satellitenbild der syrischen Stadt Houla nährt Zweifel an der Darstellung der syrischen Regierung. Bisher war behauptet worden, dass "islamistische Terroristen" dort am Wochenende über hundert Menschen getötet hätten.

Auch dass die Stadt vor dem Angriff mit Geschützen beschossen worden sei, wurde dementiert. Das Satellitenbild des US-Anbieters Digital Globe, das am Morgen des 26. Mai entstand, zeigt allerdings Spuren von Kettenfahrzeugen. Analytiker Forbes McKenzie sagte dem britischen Fernsehsender, dass von dieser Stelle aus wahrscheinlich eine mobile Artillerieeinheit 122-Millimeter-Granaten auf die Stadt abgefeuert habe.

Armeefahrzeuge neben Pkws

Außerdem sind auf dem Bild mehrere Armeefahrzeuge zu erkennen, die neben offenbar zivilen Pkws parken. Die BBC folgert daraus, dass die regimetreuen Shabiha-Milizen und die syrische Armee koordiniert vorgehen.

ITN-Korrespondent Alex Thomson besuchte am Mittwoch Houla.

Rebellen der Free Syrian Army sollen vor dem Angriff einen Checkpoint der syrischen Armee überrannt haben. Laut BBC gibt es Hinweise, dass daraufhin aus Rache die Stadt angegriffen wurde, wobei laut Angaben der UN-Beobachter zumindest 90 Menschen starben, 32 davon Kinder. (red, derStandard.at, 31.5.2012)