Wien - Die Lehrer an Österreichs Schulen müssen durch Sozialarbeiter und Schulpsychologen entlastet werden, um sich wieder auf ihre Kernaufgabe, das Unterrichten, konzentrieren zu können. Das fordert Lukas Mandl, Generalsekretär des Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbundes ÖAAB in der ÖVP, anlässlich eines Treffens mit Schüler-, Eltern- und Lehrervertretern am Mittwochnachmittag. Im Vergleich zu Finnland würden etwa 200 Sozialarbeiter fehlen, so Mandl.

Derzeit gebe es vom Bund zu wenig Mittel, kritisierte die für Bildung zuständige Bundesobfrau-Stellvertreterin Beate Palfrader. Zusätzlich zum sozialen bräuchten die Lehrer außerdem mehr Unterstützung im pädagogischen Bereich, betonte die Tiroler Bildungslandesrätin Palfrader. So werde vom Bund angenommen, dass nur 2,7 Prozent der Schüler sonderpädagogischen Förderbedarf haben und Unterstützung durch speziell ausgebildete Personen brauchen. "Dabei wissen wir, dass in allen Ländern rund vier Prozent der Schüler sonderpädagogischen Förderbedarf haben", betont Palfrader. Sie forderte, dass die Finanzierung von Unterstützungspersonal sich an der tatsächlichen Zahl Betroffener orientieren müsse, nicht an einer fixen Prozentzahl.

"Reformstau" bei der Lehrerausbildung

Außerdem müsse Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) endlich den "Reformstau" bei der Lehrerausbildung beenden, damit Lehrer besser auf die geänderten Voraussetzungen an den Schulen vorbereitet werden können. Unterstützung kam von Palfrader unterdessen für die Forderung von Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP) nach einem zweiten kostenlosen Kindergartenjahr für jene Kinder an, die mehr Förderung brauchen. (APA, 31.5.2012)