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Ab März sollen in New York Softdrinks im XXL-Format in Restaurants und Kinos nicht mehr erhältlich sein.

Foto: EPA/Nic Bothma

Mehr als die Hälfte der Erwachsenen in New York sind laut Informationen des New Yorker Amts für Gesundheit übergewichtig oder fettleibig. Der Gesundheitsbeauftrage der Stadt, der Arzt Thomas Farley, macht unter anderem Süßgetränke dafür verantwortlich, dass immer mehr New Yorker unter Fettleibigkeit leiden. Ein Drittel der Bewohner würde pro Tag mindestens einen Softdrink konsumieren, so Farley in der "New York Times".

Um dem zunehmenden Problem der Fettleibigkeit in den USA den Kampf anzusagen, wurde in den vergangenen Jahren der Verkauf von Limonaden und anderen Süßgetränken in mehreren öffentlichen Gebäuden untersagt. Auch auf einigen Schulgeländen dürfen keine zuckerhaltigen Getränke mehr angeboten werden.

New York zieht nach

Nun will New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg nachziehen: Laut dem Artikel in der "New York Times" gab Bloomberg auf einer Pressekonferenz bekannt, dass er Limonaden und andere Süßgetränke im XXL-Format aus Restaurants, Kinos und von Straßenverkaufsständen in New York City verbannen will. Das Gesetz dafür soll im März 2013 in Kraft treten.

Konkret geht es dabei um das Verbot von zuckerhaltigen Getränken mit mehr als 16 Unzen. Diese Menge entspricht knapp einem halben Liter. Diät-Limonaden, Fruchtsäfte sowie milchbasierte und alkoholische Getränke sollen von der Regelung ausgenommen werden. Außerdem werde das Verbot nicht auf den Getränkeverkauf in Lebensmittelgeschäften angewendet.

Generell kann mit dem vorgeschlagenen Verbot aber der Konsum von mehr als einem halben Liter Limonade pro Person nicht verhindert werden: Denn es soll in Zukunft nicht verboten sein, zwei statt einer Flasche zu kaufen.

Strikte Regelungen

Bloomberg selbst würde nur an heißen Tagen gelegentlich eine Diät-Limonade trinken, wie er erklärt. Er ist bekannt für strenge Regelungen im Gesundheitsbereich. Während seiner Amtszeit hat er bereits mehrere davon durchgesetzt: Rauchverbot in Restaurants und Parks, eine Untersagung von künstlichen Transfetten in Restaurant-Speisen sowie die Anordnung, dass Restaurants auf ihren Fenstern die Benotung der Gesundheitsinspektion zeigen müssen.

Bereits in der Vergangenheit wollte er den Gebrauch von Essensmarken für Limonaden verbieten, aber diese Idee wurde von bundesstaatlichen Aufsichtsbehörden abgelehnt. Mit dem jetztigen Vorschlag wolle man laut "New York Times" austesten, wie weit man ohne eine Zustimmung von außen gehen könne.

Die US-Getränkelobby wirft dem Gesundheitsamt in New York eine Obsession gegen Softdrinks vor. "Es ist an der Zeit, dass seriöse Gesundheitsexperten Methoden finden, um die Fettleibigkeit einzudämmen", erklärte ein Sprecher der Lobby.

Bevölkerung gespalten

Die Bevölkerung steht Bloombergs Vorhaben gespalten gegenüber: "Ich glaube, das ist eine gute Idee. Limonade lässt die Zähne verfaulen", wird eine 21-jährige Frau zitiert. "Wenn Leute einen Dreiviertelliter trinken wollen, ist das ihre Entscheidung", entgegnet ein 20-jähriger Student. Ein 50-jähriger Kinogänger hat einen pragmatischeren Zugang: "Manche Filme dauern drei Stunden oder länger. Da musst du deinen Durst löschen." (red, derStandard.at, 31.5.2012)