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Roméo Langlois mit FARC-Kämpfern in San Isidro

Foto: Fernando Vergara/AP/dapd

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Die Rebellen können sich im Süden Kolumbiens offenbar frei bewegen

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FARC-Checkpoint

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Der am Mittwoch von der kolumbianischen FARC-Guerilla freigelassene französische Fernsehreporter ist am Donnerstag mit einem Flugzeug in die Hauptstadt Bogotá gebracht worden. Von da aus wollte Roméo Langlois voraussichtlich noch am Donnerstag die Heimreise nach Paris antreten, wie er im kolumbianischen Radiosender Caracol sagte. Der Journalist war in einem Waldgebiet des Departamentos Caquetá einer Delegation des Internationalen Roten Kreuzes übergeben worden.

Die FARC-Rebellen, die sich im Süden Kolumbiens offenbar frei bewegen können, hatten die Geiselfreilassung auf den 48. Jahrestag der Gründung der ältesten Guerilla Lateinamerikas gelegt und aus diesem Anlass im Dorf San Isidro eine Bühne errichtet. Zur Feier des Tages schlachteten die Dorfbewohner sechs Kälber.

"Keine Guten und Bösen"

Der Franzose gab an, er sei während seiner Gefangenschaft gut behandelt worden. An seine Kollegen von der Presse richtete er den Appell, mehr über den Bürgerkrieg zu berichten, in dem "Arme Arme töten" und in dem es "keine Guten und Bösen" gebe. Mehrere FARC-Kommandanten hielten Ansprachen, in denen sie betonten, zu Friedensverhandlungen bereit zu sein.

 

Weniger erfreut über die Freilassung des Franzosen war Kolumbiens Ex-Präsident Álvaro Uribe. Per Twitter bezeichnete er den Journalisten als Lügner und schlug ihm vor, er könne ja "Botschafter der Terroristen werden".

Langlois war am 28. April in Caquetá verschleppt worden, als er eine Einheit der kolumbianischen Armee bei der Zerstörung von Kokainlabors begleitete. Die FARC-Rebellen hatten den seit einem Jahrzehnt in Kolumbien stationierten Journalisten, der bei seiner Gefangennahme Helm und schusssichere Weste trug, zunächst als "Kriegsgefangenen" bezeichnet. 

Die FARC, die größte und älteste Guerillaorganisation Kolumbiens, zählt noch rund 9.000 Kämpfer, die sich vor allem in Berg- und Dschungelregionen aufhalten. Anfang April ließ die Guerilla die letzten zehn verschleppten Polizisten und Soldaten frei. Die Rebellen sollen Schätzungen zufolge aber auch noch mehr als hundert Zivilisten in ihrer Gewalt haben. (red/APA, derStandard.at, 31.5.2012)