Haben Sie lange überlegt, ob Sie sich in einem Badeanzug fotografieren lassen?

Gudrun Ihniger: Nein, ich habe kein Problem damit. Ein Fotoshooting habe ich aber noch nie gemacht.

Wie wichtig ist Ihnen der Blick der anderen?

Ihniger: Ich sehe es als Kompliment, wenn ich gerne betrachtet werde. Ich fühle mich dabei nicht als Objekt, im Freibad trage ich auch einen Badeanzug, ich gefalle mir darin.

Gibt es für Sie einen idealen Körper?

Ihniger: Er muss zur gesamten Person passen. Es ist egal, ob jemand dick oder dünn ist, ich kenne viele mollige Frauen, die ganz großartig aussehen. Jeder hat an seinem Körper etwas auszusetzen, ich selbst hätte gerne einige Kilos mehr. Ich ärgere mich wenn ich als magersüchtig bezeichnet werde, ich kenne Menschen, die das wirklich sind, und ich weiß, wie furchtbar das ist. Es ist ein blödes Vorurteil, dass alle, die schlank sind, magersüchtig sind.

Haben Sie lange überlegt, ob Sie sich in einem Badeanzug fotografieren lassen?

Nina Suess: Nein, gar nicht, ich kenne die Fotografin, und ich vertraue ihr. Ich weiß, dass sie mich vorteilhaft ablichtet.

Wie wichtig ist Ihnen der Blick der anderen?

Suess: Ich habe versucht, vor der Kamera so natürlich als möglich zu sein, den Blick der anderen auszublenden. Aber ich finde es schön, gesehen zu werden. Was ich nicht mag, ist angestarrt oder gemustert zu werden.

Gibt es für Sie einen idealen Körper?

Suess: Ich habe ein verinnerlichtes Ideal von mir selbst. Dieses hat nichts mit Modelmaßen oder bestimmten Schönheitskriterien zu tun, auch wenn man sich davon natürlich nicht ganz freimachen kann. Früher bin ich gegen idealisierte Körpervorstellungen Sturm gelaufen, heute fühle ich mich davon nicht mehr bedroht. Es hat sich so etwas wie eine optische Abnutzung ergeben.