Berlin - Gewalt passiert an deutschen Schulen jeden Tag. Zwei Namen jedoch haben sich besonders eingeprägt: Erfurt und Winnenden. Am Guttenberg-Gymnasium in Erfurt (Thüringen) erschoss 2002 ein Exschüler 16 Menschen und tötete sich anschließend selbst. In Winnenden (Baden-Württemberg) lief 2009 ebenfalls ein ehemaliger Schüler Amok. Die Bilanz: 16 Tote.

Seit Winnenden gibt es in jeder Schule Notfallpläne, darin ist festgehalten, wer was im Falle eines Amoklaufes oder einer anderen Gefahr von außen tun muss. Einheitlich geregelt sind diese nicht, da in Deutschland die 16 Bundesländer für Schulangelegenheiten zuständig sind und somit auch der Schutz länderspezifisch ist.

Andersklingender Amok-Alarm

Empfehlungen, die bundesweit gelten, spricht die Initiative "Sicherheit in Schulen" aus. Wie die Kultusministerkonferenz weist auch die Initiative darauf hin, dass deutsche Schulen keine Festungen sein sollen. Allerdings wird geraten, die Gebäudezugänge an Schulen auf ein Minimum zu reduzieren. In kleineren Schulen soll es an der Haupteingangstüre ein elektronisches Türöffnungssystem geben. Bei größeren Schulen wird Videoüberwachung an Eingängen empfohlen - auch zur Abschreckung für ungebetene Gäste, die in der Schule nichts zu suchen haben.

Damit Schüler Gefahren sofort erkennen, soll auch der Alarmton im Fall eines Amoklaufs anders klingen als der Feueralarm. (bau, DER STANDARD, 30.5.2012)