Im ersten Teil der ipsum-Bilderstrecke aus Belutschistan wurden ein überlebenswichtiges Kanalsystem und ein gescheitertes Krankenhausprojekt vorgestellt. Im zweiten Fotobeitrag geben nun junge Menschen aus dem pakistanischen Dorf Soro weitere Einblicke in ihr Alltagsleben, das von Landwirtschaft, Drogenschmuggel und einem stetig steigenden Müllproblem geprägt ist.

In der historischen Region Belutschistan, die sich heute über Teile Afghanistans, des Iran und Pakistans erstreckt, ist Viehzucht seit mehr als 1.000 Jahren eine zentrale Lebensgrundlage.

Foto: Mahnaz Karim

Hirten und Hirtinnen wandern auch heute noch mit ihren Schafherden über den steinigen Wüstenboden.

Foto: Mahnaz Karim

Die zweite legale Haupteinnahmequelle im Dorf Soro, das matriarchal regiert wird, ist die Landwirtschaft.

Foto: Mahnaz Karim

Soro liegt in jener Zone Belutschistans, die perfekte Bedingungen für den Dattelanbau bietet.

Foto: Mansoor Ahmed Baloch

Was sich in Österreich besonders zur Weihnachtszeit in den Supermärkten findet, gilt in Soro das ganze Jahr über als wichtige Lebensgrundlage.

Foto: Mansoor Ahmed Baloch

Datteln sind besonders nahrhaft und werden für den Eigengebrauch zu einem festen Brei verarbeitet. Diesen Brei essen werdende Mütter, Kinder und alte Menschen zur Stärkung. Als Zeichen von Gastfreundschaft wird der Brei auch Gästen als besondere Spezialität angeboten.

Foto: Rashid Karim

Die Region gilt als "Konfliktzone niedriger Intensität" und scheint als solche wenig bis gar nicht in den Medien auf. Der Kern des Konflikts ist auf die Staatsgründung Pakistans zurückzuführen. Die Identität und Autonomie der Belutschen wird seither von der pakistanischen Regierung wirtschaftlich und rechtlich unterdrückt.

Foto: Rashid Karim

Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hat sich in diesem Konfliktherd der Drogenschmuggel als wichtige Einnahmequelle etabliert, was auch ein erhöhtes Suchtproblem in der Bevölkerung mit sich bringt. Das Dorf liegt direkt an einer Hauptverbindungsroute, auf der Opium von Afghanistan über den Iran oder Pakistan in die ganze Welt verschifft wird.

Foto: Basit Baloch

Auch wenn auf internationaler Ebene von "Konfliktzone niedriger Intensität" die Rede ist, müssen sich die Menschen vor Ort einem täglichen Überlebenskampf mit, durch und um Drogen stellen.

Foto: Basit Baloch

Eine immer größer werdende Herausforderung in Soro ist die Beseitigung des Mülls, der in Teilen des Ortes einfach liegen bleibt.

Foto: Abdul Razaq

Mit diesen Bildern soll aufgezeigt werden, wie neben dem Idyll aus Dattelhainen und Schafherden die "Zivilisation" ihre Zeichen setzt.

Foto: Abdul Razaq

Die oft einzige Form der Müllentsorgung ist die Verbrennung, die wiederum erheblich auf die Luftqualität drückt.

Foto: Abdul Razaq

Trotz der vielen Probleme geht es stets aber auch um die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft für die Kinder der Region. (red, derStandard.at, 1.6.2012)

Info

Der Verein ipsum ist mit einem eigenen Stand beim Südwind-Straßenfest am Samstag, 2. Juni, ab 14 Uhr am Campus im Alten AKH vertreten - mehr dazu hier.

Foto: Naema Quadir Bux