Washington - US-Präsident Barack Obama will nach einem Bericht der "New York Times" in Syrien einen politischen Übergang wie im Jemen erreichen. Der Plan sehe vor, dass zumindest zeitweise "Überreste" des Regimes von Präsident Bashar al-Assad an der Macht bleiben könnten, schreibt die Zeitung unter Berufung auf namentlich nicht genannte Regierungsbeamte. Einzelheiten wurden jedoch nicht genannt.

Obama habe bereits beim jüngsten G-8-Gipfel mit dem russischen Regierungschef Dmitri Medwedew über den Plan beraten. Dieser habe sich empfänglich für eine solche Lösung gezeigt, aber keinerlei Zusagen gemacht, berichtet das Blatt am Sonntag weiter. Die russische Zustimmung sei aber entscheidend für eine Verwirklichung des Plans, heißt es.

Im Jemen hatte Langzeitpräsident Ali Abdullah Saleh nach monatelangen Protesten die Macht Ende 2011 an seinen Stellvertreter Abd-Rabbu Mansour Hadi zunächst übergangsweise abgegeben. Später gewann Hadi die Wahlen.

Bisher hat Russland schärfere Maßnahmen gegen das Assad-Regime stets abgelehnt.

Am Wochenende löste ein Massaker an Zivilisten in Syrien mit mehr als 90 Toten weltweite Empörung aus. US-Außenministerin Hillary Clinton forderte die internationale Gemeinschaft auf, den Druck auf Assad und "seine Spießgesellen" zu erhöhen. "Deren Herrschaft durch Mord und Angst muss ein Ende haben", forderte sie. (APA, 27.05.2012)