Beirut - Die vor allem aus desertierten Soldaten bestehende Freie Syrische Armee (FSA) will sich nach eigenen Angaben nicht länger an den Friedensplan des Syrien-Gesandten Kofi Annan halten, wenn die Vereinten Nationen nicht sofort in den Konflikt eingreifen. "Wenn der Sicherheitsrat der UNO jetzt nicht die nötigen Entscheidungen trifft, um Zivilisten zu schützen, wird der Plan zur Hölle gehen", hieß es am Samstag in einer Erklärung der FSA.

Die Rebellentruppe hatte nach dem "Verbrechen von Hula" erneut Luftangriffe auf die Truppen von Präsident Bashar al-Assad gefordert. Bei den Angriffen auf die Stadt waren am Freitag nach Angaben von UN-Beobachtern mehr als 90 Zivilisten getötet worden, darunter 25 Kinder.

Waffenruhe immer wieder gebrochen

Die FSA hatte dem Friedensplan zugestimmt, der unter anderem unter anderem einen Waffenstillstand vorsieht. Die Waffenruhe war offiziell am 12. April in Kraft getreten, wurde von beiden Seiten aber immer wieder gebrochen. Selbst die Anwesenheit von UN-Beobachtern konnte die Gewalt nicht stoppen.

Der Sechs-Punkte-Plan sieht unter anderem eine Einstellung jeglicher bewaffneter Gewalt aller Seiten, den Rückzug der Regierungstruppen aus den Städten, eine von der UNO überwachte Waffenruhe, den Zugang für humanitäre Helfer sowie die Freilassung willkürlich festgenommener Gefangenen vor. (APA, 26.5.2012)