London - Der Chef der schottischen Regionalregierung, Alex Salmond, hat am Freitag die Kampagne für eine Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien gestartet. Die in Schottland lebenden Menschen seien "am besten geeignet, Schottland betreffende Entscheidungen zu treffen", sagte Salmond am Freitag in Edinburgh. An der Kampagne "Yes Scotland" beteiligen sich außer Salmonds Schottischer Nationalpartei (SNP) auch die Grünen.

Der Chef der Regionalregierung strebt für Herbst 2014 ein Referendum über die Unabhängigkeit der halbautonomen Region an. Es fiele dann mit dem 700. Jahrestag der Schlacht von Bannockburn zusammen, die mit einem Sieg der Schotten über die Engländer endete. Salmond rechnet damit, dass sich bis dahin mehr Schotten für die Unabhängigkeit aussprechen werden als derzeit. Jüngsten Umfragen zufolge befürworten nur etwa ein Drittel der 5,3 Millionen Schotten die Unabhängigkeit.

Die britische Regierung lehnt die Unabhängigkeit Schottlands ab, hat mittlerweile einer Volksabstimmung aber zugestimmt. Der britische Premierminister David Cameron spricht sich allerdings dafür aus, die Volksabstimmung sobald wie möglich abzuhalten. Während Salmond bei dem Referendum noch eine dritte Option zur Abstimmung stellen will - die Frage nach mehr Autonomie für Schottland -, will die Regierung in London nur zwischen Ja und Nein abstimmen lassen.

Derzeit verfügt das schottische Parlament über eigene Kompetenzen in den Bereichen Bildung, Gesundheitswesen, Umwelt und Justiz. Außenpolitik, Energie und Verteidigung sind London vorbehalten. Salmonds SNP hatte bei den Regionalwahlen in Schottland im Mai 2011 die absolute Mehrheit errungen. (APA, 25.5.2012)