Istanbul - Bei dem Selbstmordanschlag in der Türkei ist am Freitag ein Polizist getötet worden. Wie die Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi unter Berufung auf offizielle Angaben berichtete, brachte einer von insgesamt drei Attentätern nach einer Schießerei vor einer Polizeiwache in der zentralanatolischen Stadt Kayseri einen Sprengsatz zur Explosion. Mehrere weitere Polizisten seien zum Teil schwer verletzt worden. Unter den Verletzten waren demnach auch rund zehn Zivilisten, darunter mehrere Kinder.

Der Attentäter soll versucht haben, mit einer Bombe im Lastwagen in ein Gebäude zu fahren. Die Polizei eröffnete das Feuer und traf den Fahrer, der schließlich vor dem Haus die Bombe zündete. "Die Polizeiwache war nicht sein eigentliches Ziel", wird der türkische Innenminister Idris Naim Sahin in türkischen Medien zitiert. "Wir sind wieder Zeugen eines brutalen Terrorangriffs geworden."

In der Türkei gibt es immer wieder Anschläge extremistischer Gruppierungen, allerdings sind Selbstmordattentate selten. Die Polizei verdächtigt nach eigenen Angaben die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), hinter dem Attentat zu stecken. Im September waren bei einem Bombenanschlag in der Hauptstadt Ankara drei Menschen getötet worden. Anfang März dieses Jahres war in Istanbul ein Bombenanschlag verübt worden, bei dem 15 Polizisten und ein Passant in der Nähe eines Büros der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP verletzt wurden. (APA, 25.5.2012)