Die Zukunft der Steinhofgründe ist ungewiss.

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Wien - Fast 44.000 Unterschriften hat die Bürgerplattform "Steinhof erhalten" inzwischen zusammengetragen; am Dienstagabend organisierte sie eine Podiumsdiskussion zur Zukunft des Areals.

"Wir haben viele offene Fragen, etwa, warum die Absiedelung des gesamten Spitalbetriebes um zehn Jahre beschleunigt wurde", sagt Irmi Novak von der Bewegung. Seit Februar läuft die Vor-Mediation, die von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) beauftragt wurde. Zuvor hatte Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) den geplanten Bau von 650 Wohnungen auf dem östlichen Teil des Otto-Wagner-Spitals gestoppt.

Seither scheint alles wieder möglich: Vassilakou verkündete via Kronen Zeitung, dass sich hier eine "Jahrhundertchance" böte. Mit Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) sei sie übereingekommen, sämtliche Spitalsabteilungen bis 2020 abzusiedeln. So könne eine große Gesamtlösung entstehen. Der Plan mit den Wohnungen ist laut Insidern jedenfalls noch nicht vom Tisch.

Gegenseitige Annäherung

Derzeit läuft noch die Phase der "Vor-Mediation", in der vor allem eine Gesprächsbasis zwischen den Konfliktparteien erarbeitet werden soll. Johannes Gotsmy, einer der beiden Mediatoren, begleitet den Prozess. Die Gruppen hätten sich in den vergangenen Sitzungen aufeinander zubewegt, verstanden, worum es dem jeweils anderen gehen würde.

Gotsmy hofft, dass beim nächsten Treffen am 05. Juni mit der richtigen Mediation begonnen werden kann. Etwa 25 Personen, von Beamten bis Bürgerinitiativen und beteiligten Firmen (Vamed und Gesiba), nehmen an den Treffen teil. Gotsmy: "Die Gesprächsbasis zu finden ist das Um und Auf für die Hauptphase, deswegen darf das auch länger dauern."

Die grüne Gemeinderätin Jennifer Kickert nimmt auch an den Sitzungen teil. "Der Konsens ist noch nicht da", sagt sie zum Standard. Durch die beschleunigte Absiedelung seien einige Unsicherheiten aufgekommen. Knackpunkt sei auf jeden Fall die Frage, ob es Wohnbau geben wird. (juh, DER STANDARD, 25.5.2012)